Play
Das Gefängnistheater „aufBruch“ inszeniert „Der Sturm“ von Shakespeare. Foto: Thomas Aurin | aufBruch
Bild: Thomas Aurin | aufBruch

Theater in der JVA

Shakespeare hinter Gittern

Das Gefängnis schließt die Öffentlichkeit aus. Das Theater kreiert hingegen einen Raum, der die Öffentlichkeit einlädt. Was passiert, wenn beide Räume miteinander verbunden werden?

Wer ist offen für einen geschlossenen Ort?

Theater im Gefängnis: In Zusammenarbeit mit einer künstlerischen Leitung entwickeln Inhaftierte und ehemalige Inhaftierte in verschiedenen Gefängnissen vier Theaterstücke pro Jahr. Drei davon werden hinter den Mauern aufgeführt, eine Aufführung erfolgt an einem zum Werk passenden externen Ort. 1997 ist das Theaterprojekt „aufBruch“ in Berlin gestartet.

Ein ähnliches Projekt findet in der JVA Schwerte in Nordrhein-Westfalen statt. Das 2004 gegründete „Theaterlabor Schwerte“ öffnet ebenfalls regelmäßig seine Türen für theaterbegeisterte Zuschauer.

Das Projekt „aufBruch“ hat sich fest in der Berliner Theaterszene etabliert. Unter den Zuschauern befinden sich Theaterkritiker und -kritikerinnen, ehemalige Inhaftierte, Angehörige der Darsteller oder andere Theaterinteressierte. Ein Publikumsgespräch im Anschluss an die Aufführung soll den Kontakt zwischen den zwei Welten herstellen.

Dadurch werden Vorurteile am ehesten abgebaut, oder dadurch schafft man es am ehesten, Brücken zu schlagen und eine Annahme in der Gesellschaft wieder zu ermöglichen. – Holger Syrbe, Gefängnistheater „aufBruch“

Theater zur Resozialisierung

Die Ursache für Straftaten werden in den meisten Fällen auf Probleme bei der Sozialisierung der Täter zurückgeführt. In Gefängnissen sollen diese Defizite aufgearbeitet werden, sodass die Täter keine weiteren Straftaten begehen.

Durch das Theater bekommen die Inhaftierten die Möglichkeit, soziale Kompetenzen (wieder) zu erlernen. Die Schauspieler müssen sich in bestimmte Rollen hineinversetzen und ein eigenes Repertoire entwickeln. Das Theaterspielen soll den Inhaftierten dabei helfen, sich nach der Freilassung besser zurechtzufinden.

Man kann den Gefangenen positive Erfolgserlebnisse verschaffen. In der Hoffnung, dass das draußen dann mindestens in Erinnerung bleibt oder positive Auswirkungen hat. – Bernd Maelicke, Gründungsdirektor des Deutschen Instituts für Sozialwirtschaft

Alina Metz hat sich mit dem Thema einmal genauer beschäftigt. Für ihre Recherche hat sie mit mehreren Menschen aus Wissenschaft und Praxis gesprochen.

Theater hinter Gittern 07:42

Redaktion und Moderation: Alina Metz

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen