Die politsche Verantwortung der Kunst
Wolfgang Tillmans will nicht schweigen: Er ist sichtlich besorgt über den Aufstieg der Populisten in Europa und den USA. Den Redakteuren des Monopol-Magazins hat er gerade erklärt, dass es für ihn hier um einen großen Konflikt geht: Freiheit gegen Autorität. Und mittendrin: Künstler, die mit Werken und Aktionen auf den Diskurs Einfluss nehmen müssen.
Dass er sichs elbst davon nicht ausnimmt, hat der in Remscheid geborene Fotograf und Künstler in jüngerer Vergangeheit bereits gezeigt. Jahrelang hat er in London gewohnt, hat die Brexit-Kampagne vor Ort miterlebt und versucht, mit einer weitreichenden Plakat-Aktion den Brexiteers Paroli zu bieten.
Britain will be out of the EU & it’s so sad. Photographer #WolfgangTillmans designed brilliant posters for #Remain https://t.co/ua22bsUEpC pic.twitter.com/JufjiYz56r
— Love Arts Berlin (@loveartsberlin) 31. Januar 2017
Unter den Gegnern des Brexit hat er damit prominente Unterstützer wie den Schauspieler Daniel Craig gefunden. Dass der Brexit trotzdem kommt, hält ihn nicht davon ab, öffentlich Stellung beziehen, egal ob zu Donald Trump oder zum Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt. „Jemand muss sich ja zuständig fühlen“, sagt er zum Verhältnis von Kunst und Politik – auch wenn eine politische Aktion mal „platt“ rüberkommen kann.
Ein von Wolfgang Tillmans (@wolfgang_tillmans) gepostetes Foto am
Paul Verhoeven: Trash war gestern
Für Regisseur Paul Verhoeven läuft derzeit alles gut. Der Niederländer hat in den Neunzigern mit „Basic Instinct“ einen Hit, mit „Starship Troopers“ einen skurrilen Kultfilm und mit „Showgirls“ einen der vermeintlich schlechtesten Streifen aller Zeiten gedreht. Jetzt ist sein neuer Thriller „Elle“ mit zwei Golden Globes ausgezeichnet worden, Hauptdarstellerin Isabelle Huppert ist sogar für den Oscar nominiert.
Damit nicht genug: Ab nächster Woche ist der Mann Chef-Juror bei der Berlinale. Eine sehr gute Wahl für den Vorsitz, meint Sebastian Frenzel vom Monopol-Magazin.
Wolfgang Tillmanns künstlerischer Widerstand und Paul Verhoevens großes Comeback – unsere Themen im Gespräch mit Sebastian Frenzel vom Monopol-Magazin.