The Fountainhead
Lesen geht auch außerhalb der Ferienzeit. Zum Frühstück schnell die Zeitung, vor’m Schlafengehen noch 20 Seiten im aktuellen Schweden-Thriller. Doch für tiefergehende Literatur und wirklich gute Bücher bleiben im Alltag kaum Zeit und Nerven. Gut, dass nun der Urlaub ansteht.
Denn für unseren täglichen Buchtipp wählen detektor.fm-Macherinnen und Macher gelegentlich auch unentdeckte Klassiker aus. Erholung und Bildung gleichzeitig – die ideale Ferienlektüre.
Heute geht es um die Geschichte des Architekten Howard Roark im New York der 1920- und 30er-Jahre. Dabei ist die Zeit, in der Ayns Rand Roman „The Fountainhead“ von 1943 spielt, eigentlich zweitrangig. Denn in „The Fountainhead“ es geht um eine essenzielle Frage, die auch Menschen 70 Jahre nach Veröffentlichung des Buches beschäftigt: Nach welchen Maximen will ich leben?
Talent ist längst nicht alles
Der Architekturstudent Howard Roark hat visionäre Ideen, aber genauso viele Schwierigkeiten, sich mit seinem Können durchzusetzen. Nachdem ihn seine Universität exmatrikuliert, hält er sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser. Währenddessen macht sein Bekannter Peter Keating Karriere. Und das, obwohl er längst nicht so talentiert ist – dafür aber Smalltalk und Klinkenputzen beherrscht.
Roark dagegen ist Einzelkämpfer. Kein Typ, der bei Anderen glänzen will. Kompromisse kommen für ihn nicht infrage. Selbst seinen späteren Auftraggebern erlaubt er nicht die kleinsten Änderungen an seinen Bauplänen. Dafür nimmt er das Aus seiner Projekte sowie finanzielle Engpässe in Kauf. Dennoch steht Roark am Ende als Gewinner da.
Roark ist ein Idealtyp des Menschen
Im Protagonisten Howard Roark spiegeln sich Ansichten des Objektivismus wider, einer philosophischen Strömung, als dessen Mitbegründerin Ayn Rand bekannt geworden ist. „Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied“ – in etwa so könnte man die Essenz dieser Strömung zusammenfassen. Roark lebt und arbeitet konsequent, ohne Kompromisse und wird dafür am Ende belohnt. Das Ideal eines Menschen, sagte Ayn Rand später einmal.
„The Fountainhead“ ist eine spannende Geschichte mit Tiefgang, die bis heute nur im englischsprachigen Raum als Klassiker angesehen wird. Mehr darüber, warum sich das Buch lohnt, verrät Christian Eichler.
Redaktion: Friedericke Rohmann und Christian Eichler.