Sie haben via App, in den sozialen Netzwerken und auf der Webseite für das Thema „korrekte Sprache“ gestimmt und uns in den letzten Tagen auf diversen Wegen Kommentare geschickt. Zum Beispiel über den Kurznachrichtendienst Twitter:
Wo ist diskriminierende Sprache zuhause?
- Deniz Oguz: „diskriminierende Sprache ist nicht Orts gebunden, sondern fühlt sich in dummen und naiven Köpfen Zuhause.“
- Herr Schröder: „an der Arbeit, da lassen sich schon mal die Hobby-Nazis über ihre Kollegen aus.“
- Silvio Knizek : „Teeküche ist eindeutig diskriminierend gegenüber Kaffee-Trinkern.“
Konstruiert Sprache unsere Realität?
Der Sendetitel lautete „Braucht unsere Sprache einen Neustart“. Für Roland ist das schon Anlass genug gewesen, sich an der Sendung zu beteiligen. Martin meint außerdem, dass das Ersetzen von beleidigenden Wörtern respektvoll sei. Benny fürchtet sich jedoch vor einem politisch korrekten „Neusprech“.
Wenn es um Sprache und Sprechen geht, haben viele Menschen das Bedürfnis mitzureden.
Aber ist das wirklich sinnvoll? Nützt das etwas? Wenn alle über das Sprechen sprechen, sprechen wir dann auch anders? Vielleicht sogar besser?
Darüber haben wir mit einem Sprachwissenschaftler gesprochen. Anatol Stefanowitsch ist Linguistik-Professor an der FU Berlin. Er ist auch Blogger zu Themen rund um Sprache und Sprechen.
Sprachentwicklung lässt sich nicht durch Vorschriften steuern. – Anatol Stefanowitsch
Wie gehen die, die schreiben, damit um?
Als Beobachter der Sprachdebatte in Deutschland kann man das Gefühl bekommen, das ganze Land diskutiere über „korrekte Sprache“. Fast alle streiten darüber was man sagen oder schreiben darf. Und noch viel wichtiger, was man nicht sagen darf.
Aber hat das Folgen für diejenigen, die damit ihr Geld verdienen? Also für Journalisten und Autoren. Schreibt ein Autor nach solchen Debatten wirklich anders?
Wir haben darüber mit dem Autoren und Schriftsteller Malte Welding gesprochen.
Wir werden uns am Ende der Debatte fragen müssen, auf wessen geistigem Fundament wir eigentlich stehen. – Malte Welding
Unter unseren Nutzern scheint klar, dass wir alle darauf achten sollten, was wir wie sagen. Cornelia, Peter und Dominik halten das für eine Selbstverständlichkeit:
Wie geht es Minderheiten und Eltern mit der Debatte?
Kübra Gümüsay ist Bloggerin, Journalistin und Kolumnistin bei der taz. Dort schreibt sie regelmäßig die Kolumne „Das Tuch“.
Ihr Blog „ein-fremdwoerterbuch“ war vor zwei Jahren für den Grimme Online Award nominiert.
Mit ihr haben wir darüber gesprochen, wie sie Sprache und Diskrimierung sieht – auch aus Sicht derer, die verletzt werden.
Unsicherheit ist gar nicht schlecht, weil wir dadurch im Umgang mit Sprache sensibler werden. – Kübra Gümüsay
Marcel hat uns per Twitter kontaktiert, Biene hat bei Facebook geschrieben und Oliver hat mit Hilfe unserer App etwas geschickt: