Beatrix Ruf – Skandal oder normal?
Netzwerken ist wichtig in den kreativen Berufen. Das gilt auch für die Kunst. Beraten, Verlegen, Kuratieren und ein Museum leiten. All das konnte Beatrix Ruf gut. Vielleicht zu gut. Im Oktober ist sie zurückgetreten als Direktorin des renommierten Stedelijk Museums in Amsterdam. Weil die holländische Presse über Nebenverdienste berichtete, die eventuell fragwürdig waren.
Ein Verdacht: Für das Stedelijk Museum soll Ruf Werke zu einem überhöhten Preis gekauft haben. Als Gegenleistung dafür, dass der verkaufende Sammler andere Werke an das Museum schenkt. Aber dieser Vorwurf sei absurd, sagt Elke Buhr vom Monopol Magazin:
Die Ausstellung wurde kürzlich eröffnet und das ist eine extrem gute Sammlung. Die ist sehr viel mehr wert als das Museum dafür gezahlt hat. -Elke Buhr
Eine Grauzone
Eher gerechtfertigt seien da die Vorwürfe aus ihrer Zeit als Kuratorin in Zürich. Beatrix Ruf habe als Beraterin von ihrer Arbeit als Kuratorin profitiert. Denn Werke steigen im Wert, wenn ein Kurator sie ausstellt. Und Ruf konnte so die Sammlung ihres Kunden aufwerten.
Die Konsequenzen
Nach dem Sturz der einflussreichen Direktorin stellt sich die Kunstszene die Frage: Was dürfen Kuratoren? Und brauchen Museen einen Ethik-Kodex, in dem sie Regeln gegen Mauschelei und Insider-Handel festhalten? Das Monopol Magazin hat Kuratoren und Direktoren nach ihrer Haltung gefragt.
Chefredakteurin Elke Buhr gibt im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll eine Vorschau auf die Antworten.