30 Jahre ist die friedliche Revolution in Deutschland nun her, trotzdem ist die Trennung von Ost- und Westdeutschland in vielen Bereichen noch sehr präsent. Die Kunst und die Kunstszene scheint in der Betrachtung weiter zu sein, lässt die Septemberausgabe des Monopol-Magazins vermuten.
Was macht DDR-Kunst aus?
Man kann die Kunst nun endlich losgelöst vom politischen Denken kunsthistorisch betrachten, sagt Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr. Gerade DDR-Kunst im öffentlichen Raum bekommt ein neues Interesse. Dabei wurde DDR-Kunst aus westlicher Perspektive lange als propagandalastige Staatskunst gesehen, so Elke Buhr. Besonderheiten gingen so unter. Karl-Heinz Adler malte etwa abstrakte Bilder, statt der sonst eher naturalistischen Gemälde anderer DDR-Künstler.
Spaltung der Gesellschaft
Überraschend auch, dass die Soziologie und die Kunst in diesem Aspekt zusammen finden. Cornelia Koppetsch spricht im Interview mit Elke Buhr über die Gründe für die Spaltung der modernen Gesellschaften.
Wenn die Normen sind: Man muss international sein, fünf Sprachen sprechen und überall den gleichen Kaffee trinken in New York, Berlin und Paris. Dann gibt es Menschen, die fühlen sich davon abgehängt. – Elke Buhr, Monopol
Es entsteht eine kosmopolitische Elite, zu der auch die Kunstszene gehört, und in die von Außen kaum jemand rein kommt.
Monopol-Chefredakteurin Elke Buhr erzählt im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle, wie die Kunstszene im neuen Deutschland auf die gesellschaftliche Spaltung reagiert.