Adam Szymczyk
Dieser Mann steht nicht gerne im Rampenlicht. Für den polnischen Kurator Adam Szymczky ist eben die Arbeit das Wichtigste und nicht das Drumherum. Deshalb hat er in die diesjährige documenta auch so viel Schweiß investiert und gegen alle Erwartungen zwei Standorte gewählt. Neben Kassel, kommt nun auch Athen dazu. Zum ersten Mal in 60 Jahren Documenta-Geschichte werden die Feierlichkeiten nicht in Kassel eröffnet. Das Motto der diesjährigen Veranstaltung lautet: „Von Athen lernen“.
Opfer der Krise
Szymczyk sieht die griechische Bevölkerung als ein Teil der unschuldig an der Finanzkrise Leidenden. Deshalb ist es ihm auch so wichtig, dass die Leute hinsehen. Er lenkt mit seiner Doppelveranstaltung den Blick in ein Land, dass sich nur mühevoll aufrappelt. Von den Partizipierenden der Documenta 14 wünscht er sich Solidarität.
Aber nicht nur seine Interpretation des Events weicht vom Standard ab. Er weicht grundsätzlich vom üblichen Prozedere ab; veröffentlicht nicht, wie andere bereits Monate vorher eine Liste von Künstlern, die kommen. Die Welt soll in Spannung versetzt werden. Das wirkt bei ihm gerade zu mühelos. Erst am 6. April werden bei einer Presseveranstaltung in Athen auch mehr Künstler genannt, als die die bislang bekannt sind. Eines deutet sich schon an: die Kunstliebhaber werden vornehmlich auf unbekannte Namen treffen.
Documenta 14 – für Augen und Ohren
Im Rahmen eines Radioprojektes zur Veranstltung werden acht Sender auch akustische Kunstwerke, Konzerte und ausgewähltes Archivmaterial übertragen. Mit dabei ist auch Deutschlandradio Kultur.
Diese Hingabe zur Akustik spiegelt sich aber auch vor Ort wider. Zum Beispiel möchte die deutsche Installationskünstlerin Natascha Sadr Haghighian wohl täglich die Nachrichten des Vortages singen.
Über die Documenta 14 hat detektor.fm-Moderatorin Carina Fron mit Elke Buhr vom Monopol-Magazin für Kunst uns Leben gesprochen.