Gute Absicht
Die Terroranschläge vom 13. November 2015 haben Paris bis heute nachhaltig geprägt. Das sieht der aufmerksame Beobachter nicht zuletzt an der Diskussion um ein ungewöhnliches Geschenk. Der amerikanische Künstler Jeff Koons kündigte ein Jahr nach den furchtbaren Ereignissen eine monumentale Skulptur an. Es geht um einen riesigen Tulpenstrauß, das „Bouquet of Tulips“. 30 Tonnen schwer, fast elf Meter hoch und aus Stahl-Aluminium soll er sein. Das Kunstwerk soll damit auf die Freiheitsstatue anspielen.
Doch die Tulpen mögen vielen bereits bekannt vorkommen. Koons hat eine ganze Serie von „Tulips“ auf der Welt verstreut. Die stehen oder standen auch vor dem Rockefeller Center in New York und dem Guggenheim-Museum in Bilbao.
Typisch Koons?
Der Künstler gilt als einer der teuersten, lebenden Künstler auf dem Markt. In seinen Werken zeichnet sich immer eine gewisse Fröhlichkeit ab, die er am Liebsten in die ganze Welt tragen möchte.
Doch gerade weil seine Kunst so lebensbejahend ist, stößt sie einige Franzosen vor den Kopf.
Kein Mahnmal
In dem offenen Brief wird die Skulptur nun als reines „Product Placement“ bezeichnet. Der Ort an dem es aufgestellt werden soll, sei ein Touristenmagnet und nicht in der Nähe der Anschlagsorte. Zudem habe Koons das Ganze als Geschenk getarnt und nun sollen die Pariser doch noch für das Kunstwerk zahlen.
Die Protestierenden wünschen sich eine offene Ausschreibung, damit nicht nur Koons‘ Idee zur Wahl stände. Ob also die Skulptur des berühmten Künstlers irgendwann ihren Platz in Paris hat, hängt nun den Protesten ab.
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