Hauptsache extrem
Marina Abramović mag es extrem. Immer wieder reizt sie die physische und psychische Grenzen ihrer Zuschauer und auch ihre eignen aus. Aktionen wie „Rhythm 10„, bei denen sie ihre Hand auf ein weißes Blatt Papier legte und dann mit zwanzig verschiedenen Messern immer wieder in die Zwischenräume stocherte, bleiben im Gedächtnis.
Im Juni 1977 stellte sie sich zusammen mit ihrem damaligen Partner Ulay nackt in den Eingang des Museums der Galleria d’Arte Moderna Bologna. Die hereinströmenden Leute mussten sich einen Weg um die beiden herum bahnen. Mit dieser Aktion, genannt „Imponderabilia„, hat sie sich in den Köpfen der Kunstkritiker verewig.
Wenn der Hype zu viel wird
Doch bei allem Lob, hagelt es auch Kritik an der Kunst. Denn Persönlichkeiten wie Abramović haben schon sehr früh ihre eigenen Stil entwickelt und warten daher nach all den Jahren nicht mehr mit völligen Überraschungen auf. Sie schockt nun einmal gerne. Ähnlich geht es zum Beispiel auch Cindy Sherman, die sich selbst seit 40 Jahren in verschiedenen Masken fotografiert oder Christo, der verschiedene Dinge verhüllt und verpackt. Einige Kritiker verlieren dann schnell die Lust an der Kunst, vor allem wenn die von der breiten Masse übersteigert verehrt wird.
Was passiert also, wenn man Lob und Kritik direkt gegeneinander stellt? Das Monopol Magazin hat es ausprobiert und wurde selbst von dem Ergebnis überrascht.
Chefredakteurin Elke Buhr erzählt detektor.fm-Moderatorin Carina Fron davon.