1968 – eine Initialzündung
Das Jahr 1968 ist untrennbar mit politischem Aufbruch und Veränderung in der Nachkriegszeit verbunden. Vom Prager Frühling bis zur schwarzen Bürgerrechtsbewegung in den USA – Ziel der Revolte sind oft die herrschenden Institutionen. Das ist auch in der Kunst nicht anders:
Es werden Autoritäten in Frage gestellt. – Sebastian Frenzel, stellvertretender Chefredakteur, Monopol
Revolutionär wie die Studenten
Die Studenten an den Hochschulen tragen ihren linken Protest auf die Straßen. Und die Kunst politisiert sich.
Es gibt ganz berühmte Werke, die 1968 entstehen. Martha Rosler macht ihre Collagen zum Vietnamkrieg. Da nimmt sie Anzeigenmotive aus typischen Hausfrauenzeitschriften und Kriegsfotografie und legt die beiden nebeneinander. So, dass man quasi den blutüberströmten Soldaten im sauberen amerikanischen Wohnzimmer liegen hat. – Sebastian Frenzel
Auch das prinzipielle Verhältnis zur Kunst ändert sich. Denn Studenten und Künstler stellen den gesamten Kunstbetrieb in Frage. Der sei nur ein Ringelschwanz am Hintern des Kapitalismus, so der Vorwurf. Und der bisherige Begriff von Kunst zu eng gefasst.
Mit der Kunst alleine geben sich die Künstler nicht mehr zufrieden. -Sebastian Frenzel
Deshalb performt Michelangelo Pistoletto lieber auf der Straße anstatt auf der Biennale in Venedig auszustellen.
Nachwirkungen bis heute
Diese Aufsässigkeit wirkt bis heute nach. Warum ist das so? Was hat sich dennoch geändert? Diese Fragen klärt Sebastian Frenzel, der stellvertretende Chefredakteur des Monopol Magazins, im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Christian Erll. Außerdem gibt es Tipps, welche aktuellen Ausstellungen den Geist von 1968 nachvollziehbar machen.