Von Selfies bis Dokumentation: Fotografie spiegelt vielleicht wie kaum ein anderes Medium die Identität einer Generation wieder. Fotofestivals boomen. Und das nicht nur in Deutschland. Auch in China gibt es eine rege Fotografie Szene, die sich in diesem Jahr zum dreizehnten Mal beim Lianzhou Photo Festival getroffen hat.
Ein Dorf für chinesische Verhältnisse
Lianzhou ist ein kleines Dorf in der Nähe der südlichen Provinz Kanton. Bis zur nächsten Großstadt sind es circa drei Stunden Fahrtzeit. Durch das Lianzhou Photo Festival und das neu eröffnete Museum wird Lianzhou zu einem besonderen Standort für Fotografie als Kunst, meint Daniel Völzke.
Es waren viele Vertreter, Kuratoren und Journalisten vor allem aus dem asiatischen Raum dabei. Und ich glaube, dass es gerade für jüngere chinesische Fotografen sehr wichtig ist ihre Portfolios dort zeigen zu können. – Daniel Völzke
Trotzdem sind es knapp drei Stunden Fahrtzeit aus dem 500-Seelen-Dorf Lianzhou bis in die nächste Großstadt. Daniel Völzke ist skeptisch ob das Museum so das ganze Jahr über genügend Besucher anziehen kann.
Man hofft in Lianzhou auf die Schnellzugverbindung in die Millionenstadt Guanzhou. Die soll im nächsten Jahr eröffnen. Und dann könnte es wirklich etwas werden, auch mit dem Museum. – Daniel Völzke
Chinesische Fotografie in Deutschland
Wer es in nächster Zeit nicht nach Lianzhou schaffen sollte, muss trotzdem nicht auf chinesische Fotografie verzichten. Die Ausstellung Zeitgenössische chinesische Fotografie und Kulturrevolution im Museum für Fotografie der Helmut Newton Stiftung in Berlin wird aktuell vor allem der Propagandaauftrag der Fotografie in China aufgezeigt.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Isabel Woop empfiehlt Daniel Völzke noch weitere Ausstellungen fürs Wochenende und berichtet von der Kunst rund um den Selfiestick.