Manifesto: Erst im Museum, dann auf der Leinwand
Dass Filme auf Büchern basieren, ist nichts Neues. Der Film „Manifesto“ dagegen basiert auf einer Installation von Julian Rosenfeld, einem Münchner Künstler. Diese besteht aus zwölf Kurzfilmen, die auf verschiedenen Flächen gleichzeitig und in Endlosschleife projiziert werden. Alle Kurzfilme zeigen Cate Blanchett, die zwölf Manifeste verschiedener Kunstströmungen von Avantgarde bis Fluxus rezitiert.
Künstler haben immer schon Behauptungen aufgestellt: „Kunst muss dies sein, Kunst darf nicht das sein“. Das sind wahnsinnig interessante, schöne, krasse, abgefahrene und verrückte Texte. – Elke Buhr, Monopol
Die Obdachlose und die Spießermama
Cate Blanchett spielt verschiedene Rollen, während sie die Manifeste vorträgt – mal ist sie eine Lehrerin, mal eine Obdachlose in Berlin, mal Punkmusikerin, mal spießige Mama am Essenstisch. Es gibt keine weiteren Erklärungen, kein Kommentar, kein Kontext. Die Texte und die schauspielerische Leistung von Blanchett müssen für sich selbst stehen. Man darf keinen Blockbusterfilm erwarten, aber Kunstfreunde können hier glücklich werden, auch die, die sich die Installation schon angeguckt haben.
Man guckt sich die Bilder jetzt auch intensiver an, man achtet auch mehr auf Cate Blanchett. Das dann auf der großen Leinwand, das hat natürlich einen ganz anderen Effekt. – Elke Buhr, Monopol
detektor.fm-Moderator Christian Eichler hat mit Elke Buhr vom Monopol Magazin über die aktuelle Ausgabe und über den Film „Manifesto“ gesprochen. Außerdem: Kulturelle Vorschläge fürs anstehende Wochenende.
Redaktion: Laila Oudray