Vom 15. Juni bis 21. Oktober bleibt das Museum of Modern Art (MoMa) in New York geschlossen. Dass man damit auch tausende Touristen vor verschlossene Türen stellt, muss einen guten Grund haben. Die Vergrößerung der Ausstellungsfläche ist nur einer. Viel bedeutender ist die Umstrukturierung. Der Kanon soll deutlich diverser werden.
„Das MoMa ist ein Mythos“
Am 7. November 1929 wurde das MoMa eröffnet. Gründungsdirektor Alfred Barr wollte zeigen, was modern ist. Ein sehr universeller Anspruch, den man bereits im Namen hört, sagt Sebastian Frenzel, stellvertretender Chefredakteur vom Monopol Magazin. Ähnliche Museen sind nach ihren Städten oder Ländern bezeichnet oder heißen Nationalgallerie.
Wenn ein Designer oder Künstler von sich behaupten kann, ich wurde in die Sammlung des MoMa aufgenommen, dann ist das der absolute Adelsschlag. – Sebastian Frenzel, Monopol Magazin
Diesem selbstformulierten Mythos ist das Haus auch tatsächlich gerecht geworden, meint Frenzel.
Kritik am Kanon
Die Systematik des Museum of Modern Art lässt sich so beschreiben: Die Moderne beginnt mit den Franzosen, mit Paul Cézanne. Dann kommen Pablo Picasso und Henri Matisse. Das ist aber eine vereinfachte Darstellung, sagt Sebastian Frenzel. Deshalb steht der Kanon des MoMa auch schon länger in der Kritik.
Mit der Umstrukturierung möchte man nun auch den bisher vergessenen Teil der Kunstgeschichte mehr beachten. Zum neuen Kanon zählen deshalb neben Kunst aus dem lateinamerikanischen, asiatischen und afrikanischen Raum auch deutlich mehr Kunst von Frauen.
Die Wiedereröffnung ist für den 21. Oktober geplant. Dann mit einer Ausstellung zum afroamerikanischen Künstler Pope.L und einer großen Übersichtsausstellung zu lateinamerikanischer Kunst.
Im Gespräch mit detektor.fm-Moderatorin Anja Bolle empfiehlt Sebastian Frenzel vom Monopol Magazin außerdem noch Alternativen zum MoMa in New York.