Kunstwerke mit falschem Besitzer
In zahlreichen deutschen und europäischen Museen stehen wertvolle Erinnerungen an den Kolonialismus. Es handelt sich dabei um Kunstwerke, die damals aus den unterworfenen Ländern geraubt wurden. Umso wichtiger ist also eine funktionierende Erinnerungskultur, eine Aufarbeitung und die Bemühung um Wiedergutmachung. Somit ist sicherlich noch einiges nachzuholen.
Raubkunst und ihre politische Bedeutung
Die Debatte, wie mit dieser Kunst umzugehen ist, ist jetzt erneut angestoßen. So haben Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy und der senegalesische Ökonom und Essayist Felwine Sarr dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron einen Bericht übergeben. Der Titel ist nüchtern: „Die Restitution des afrikanischen Kulturerbes“. Dahinter steckt aber auch die konkrete Forderung, die Kunstwerke an die beraubten Länder zurückzugeben.
Präsident Macron hatte sich schon früher zu dem Thema Kolonialismus geäußert. Er hat sowohl die französische Geschichte anerkannt, als auch gesagt, der Kolonialismus sei ein „ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“ Auch deshalb hat er nun direkt reagiert und die ersten Schritte zur Rückgabe ganz besonders symbolträchtiger Kunstwerke eingeleitet.
Diese Statue König Ghezos wurde 1882 aus dem Palast von Abomey in Dahomey – dem heutigen #Benin – gestohlen. Heute steht sie im Musée du Quai Branly in #Paris. Sie wird von Benin zurückverlangt und könnte umgehend restituiert werden.@faznet https://t.co/SIsvABq7WY #Raubkunst pic.twitter.com/rQFy3P3pky
— Edition Kunst + Kultur (@EditionKunst) 22. November 2018
Elke Buhr vom Monopol-Magazin spricht über Raubkunst aus Kolonialzeiten. detektor.fm-Moderatorin Bernadette Huber hat sie interviewt.