Documenta 14 eröffnet
Die Documenta ist seit mehr als 60 Jahren eine Institution in der Kunst – und bislang immer mit dem Austragungsort Kassel verbunden gewesen. Seit dieser Woche ist das anders. Denn die Documenta 14 hat nun auch in Athen geöffnet. So wird die griechische Hauptstadt zu einer großen Ausstellung. Vier Hauptorte, rund 40 Nebenorte sind in der ganzen Stadt zu besichtigen.
Premiere für ein Konzept, das Veranstalter Adam Szymczyks drei Jahre vorbereitet hat. Nun soll sich im Herzen eines krisengeschüttelten Landes zeigen, ob es aufgeht.
Drei Jahre Vorbereitung, zwei große Ziele
Vor allem zwei Ideen wollte Kurator Szymczyk umsetzen. Zum einen soll die Documenta die Athener Institutionen stärken, die im Verlauf der andauernden Wirtschaftskrise kaputtgespart wurden. Hier werden Orte belebt, die keine Ausstellungen zeigen konnten. Indem die zahlreichen Ausstellungen in der ganzen Stadt verteilt sind, wird der Besucher auf eine Reise durch Athen geschickt. Eine Reise, die ihm auch die Spuren der Krise nahebringt.
Das zweite große Ziel der Ausstellung: Durch Musik, Performance und Dialog die Menschen zusammenführen. Künstler, Kuratoren und Besucher sollen ins Gespräch kommen. Solidarität und das Kollektiv stehen im Fokus. Das haben bereits die beteiligten Künstler und Kuratoren bei der Eröffnung am Donnerstag gezeigt:
Die gesamten Künstler und Mitarbeiter haben sich auf die Bühne gesetzt, wie in einem griechischen Chor. (…) Das war ein Bild, das sagte: das haben wir Kollektiv gemacht, das ist nicht nur eine One Man Show. – Elke Buhr, Chefredakteurin von „Monopol“
Keine Anbiederung ans Establishment
Die Künstlerliste blieb bis zum Schluss geheim, nur einige wenige Namen standen schon vorab fest. Nun zeigt sich: Viele Künstler, die bislang wenig Projektionsfläche für ihre Arbeit bekommen haben, kommen bei der Athener Documenta zum Zug – eine Entdeckungsreise auch für ausgemachte Experten zeitgenössischer Kunst.
Die Documenta sollte eine kleine Revolte sein – springt der Funke vor Ort über? „Monopol“-Chefredkteurin Elke Buhr hat uns aus Athen ihre Eindrücke von der Documenta 14 geschildert.