Der Iffland-Ring – eine traditionelle Auszeichnung
Der Iffland-Ring ist eine der renommiertesten und ältesten Auszeichnungen für deutschsprachige Schauspieler. Der diamantbesetzte Eisenring mit integriertem Bild des Schauspielers August Wilhelm Iffland wird seit dessen Tod immer an einen würdigen Nachfolger weitergereicht. Er kennzeichnet seinen Träger als „jeweils bedeutendsten und würdigsten“ deutschsprachigen Schauspieler. Und zwar auf Lebenszeit. Denn die Träger des Rings legen in ihrem Testament fest, wer ihn als nächstes erhalten soll.
Allerdings kommen dafür nur männliche Schauspieler infrage – so will es die Tradition. Deshalb gibt es seit 1978 auch ein weibliches Pendant: den sogenannten Alma-Seidler-Ring. Der von der Burgschauspielerin Alma Seidler gestiftete Ring genießt aber kein solches Renommee wie der Iffland-Ring. Deshalb haben Redakteure von Theater Heute gefordert, den Ring zukünftig auch an Frauen zu verleihen.
Ich finde, man sollte da keine Genderdebatte aufmachen. Aber ich könnte mir persönlich schon vorstellen, dass auch eine Frau den Iffland-Ring erhält. – Peter von Becker, Dramaturg
Haben die Spekulationen jetzt ein Ende?
Bruno Ganz, der letzte Träger des Rings, ist Anfang dieses Jahres gestorben.
Bruno Ganz war natürlich schon eine tolle Wahl. Er war durch den Aufstieg bei der Berliner Schaubühne und seine Rollen ein zentraler Schauspieler seiner Generation im Theater und Film. – Peter von Becker
Seit seinem Tod gibt es viele Spekulationen über den nächsten Ringträger. Ganz‘ Entscheidung wird nach seiner Beisetzung verkündet. Der neue Ringträger muss dann innerhalb der nächsten drei Monate ein Kuvert mit dem Namen seines Nachfolgers im österreichischen Kunstministerium hinterlegen. Denn so will es die Tradition.
Über den Iffland-Ring hat detektor.fm-Moderator Philipp Weimar mit dem Theaterkritiker Peter von Becker gesprochen.
Redaktion: Maria Zahn, Florian Lehmann