Am Sonntag lief die erste Folge von Stefan Raabs neuer Polit-Talksendung „Absolute Mehrheit“. Damit stand er in direkter Konkurrenz zu Günther Jauch von der ARD. Mit der neuen Show präsentierte der Entertainer eine Show, die in der Form so niemand von ihm erwartet hätte. Wenn man jedoch die Anzahl an politischen Talkshows im deutschen Fernsehen betrachtet, muss man letztendlich die Frage stellen, ob ein weiterer Polit-Talk wirklich nötig ist.
Allein auf der ARD läuft von Sonntag bis Donnerstag jeden Abend eine andere Talkshow und auch das ZDF hat mit „Maybrit Illner“ ihre eigene Polit-Talkerin. In der Kritik steht dabei nicht nur die „inflationäre“ Menge an Sendungen, sondern auch deren inhaltliche Überschneidungen und eine fortdauernde Personalisierung der Themen.
Innerhalb der ARD ist es deshalb zu Diskussionen gekommen, die die Streichung von mindestens einer Talkshow zur Folge haben könnte. Wer von den bekannten Talkmastern seinen Platz räumen muss, steht indes noch nicht fest.
Ob die Kritik an dem Sendekonzept der politischen Talkshows gerechtfertigt ist und wie die Zukunft des Polit-Talk in Deutschland aussieht, darüber haben wir mit Sascha Michel gesprochen. Er ist akademischer Mitarbeiter am Institut für Medienwissenschaften der Universität Koblenz-Landau.