Seit rund 30 Jahren wird in Deutschland der Black History Month zelebriert. Ihren Ursprung hat diese Tradition in den 20er-Jahre in den USA. Die Idee von damals: die Errungenschaften, die Geschichte und die Kultur von People of Color bekannter zu machen und zu feiern.
Wenig historische Aufarbeitung
In Deutschland wird das auch gemacht, die Geschichte ist aber eine etwas andere. Besonders die Kolonialzeit des 19. Jahrhunderts ist hierzulande wichtig. Die Aufarbeitung dieser Zeit ist noch lange nicht so gut, wie sie sein könnte und müsste: Der Völkermord an den Herero ist nach wie vor ein Streitpunkt, Raubkunst aus Afrika lagert noch immer in deutschen Museen. Und auch das Wissen in der deutschen Bevölkerung über die Zeit des Kolonialismus ist gering.
Damit ist der Black History Month auch für die überwiegend weiße Bevölkerung in Deutschland relevant. Er könnte nicht nur dafür genutzt werden, wieder mehr Aufmerksamkeit auf die eigene Geschichte zu lenken, sondern auch auf den nach wie vor grassierenden Rassismus in der Gesellschaft.
Black History Month in Deutschland
Dafür gibt es im ganzen Februar zahlreiche künstlerische und politische Veranstaltungen. Welche Ziele konkret verfolgt werden und wodurch das Leben Schwarzer Menschen in Deutschland geprägt wird, bespricht detektor.fm-Moderator Yannic Köhler in „Zurück zum Thema“. Er fragt die Soziologin Josephine Akinyosoye von der Initiative „Schwarze Menschen in Deutschland“, was noch passieren muss, damit die Schwarze Geschichte in Deutschland Anerkennung findet. Und Lúcia Luciano erzählt von ihren Alltagserfahrungen als Model, Schauspielerin und DJ.