Aufschrei in Hollywood
Keine Filme, keine Drehbücher, keine Preisverleihungen — Hollywood hat monatelang nicht mehr produziert. Grund dafür sind streikende Drehbuchautorinnen- und autoren sowie Schauspielerinnen und Schauspieler. Sie fordern angemessene Honorare und eindeutige Regelungen für den Einsatz Künstlicher Intelligenz bei der Film- und Serienproduktion. Die Autorinnen und Autoren haben ihren Arbeitskampf mittlerweile beendet. Es gibt eine Einigung mit den Studios. Bei den Schauspielerinnen und Schauspielern steht das noch aus. Der Einsatz von KI im Bereich Spielfilm ist umstritten.
KI und Dokumentarfilm
Dokumentarfilme haben traditionell den Anspruch, die Realität so objektiv wie möglich darzustellen. Sie sollen Informationen vermitteln, Fakten präsentieren und oft auch soziale oder politische Themen behandeln. Die Frage, ob KI eingesetzt werden kann und sollte, stellt sich nun auch für Dokus. Denn KI-Tools bieten große Entlastungsmöglichkeiten für Kreative. Arbeitsschritte wie das Sortieren von Archivmaterial und das Transkribieren von Interviews können von KI-Systemen übernommen werden. Außerdem gibt es durch KI Möglichkeiten, Szenen zu visualisieren, von denen es keine Aufnahmen gibt. Und mithilfe von KI können Protagonisten und Protagonistinnen besser anonymisiert werden.
Es gibt unzählige Möglichkeiten, Künstliche Intelligenz in Dokumentarfilmen einzusetzen. Welche Chancen und welche Gefahren birgt das? Und inwiefern revolutioniert KI den Dokumentarfilm? Darüber sprechen wir in dieser Folge von „Zurück zum Thema“ mit Sylvia Rothe. Sie ist Professorin für Künstliche Intelligenz in der Medienproduktion an der Hochschule für Film und Fernsehen München. Sie nimmt an der Podiumsdiskussion „KI zwischen Fakt und Fiktion“ teil, die von der AG DOK im Rahmen des diesjährigen Internationalen Leipziger Festivals für Dokumentar- und Animationsfestivals veranstaltet wird.