Kinos in der Krise
In den letzten zweieinhalb Jahren war es leer in den Kinos. Grund dafür: die Corona-Pandemie. Inzwischen gelten viele Corona-Regelungen nicht mehr und Kinobesuche sind wieder problemlos möglich. Trotzdem verzeichnen die Kinos noch lange keine Besucherzahlen wie vor der Pandemie. Eine Studie der Kinoverbände HDF KINO, AG Kino-Gilde und der Bundesverband Kommunale Filmarbeit aus dem Juni 2022 hat ergeben, dass durchschnittlich 30 Prozent weniger Menschen die Kinos besuchen als vor der Pandemie.
Coronahilfen laufen aus
Doch die Corona-Finanzhilfen durch die Bundesregierung laufen bald aus oder sind es bereits: wie zum Beispiel der Ausfallfond für Filmwirtschaft. Auch der Sonderfond des Bundes für Kulturveranstaltungen läuft Ende des Jahres aus und damit auch die Hilfen, die für viele Kinos auch aktuell noch essenziell sind. Finanzielle Puffer sind bei vielen Kinobetrieben aufgebraucht, weil sie ihr Eigenkapital für die Kompensation der Umsatzverluste verwenden mussten. Das berichtet beispielsweise Oliver Fock, der Geschäftsführer der größten deutschen Kinokette „Cinestar“.
Arthouse-Kino besonders betroffen
Gerade die kleinen, unabhängigen Kinos, in denen Arthouse-Filme gezeigt werden, stehen vor großen Problemen. Eine mögliche Erklärung für die geringen Ticketverkäufe ist, dass besonders vulnerable Gruppen noch zögern, wieder ins Kino zu gehen, und die Besucherinnen und Besucher von Arthouse-Filmen sind tendenziell älter: laut der Filmförderungsanstalt (FFA) sind Menschen, die ins Arthouse-Kino gehen, im Schnitt zehn Jahre älter als das Durchschnitts-Gesamtpublikum. Gleichzeitig sinkt dieser Schnitt seit einigen Jahren immer weiter. Für die Kinos ein Hoffnungsschimmer.
Wie steht es um die Arthouse-Kinos? Und wie könnte die schwierige Lage überwunden werden? Das beantworten Felix Bruder, der Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Kino Gilde, und Hendrike Bake, die Kuratorin des Filmprogramms der Filmkunstmesse Leipzig.