Play
Foto: detektor.fm
Foto: detektor.fm

Zurück zum Thema | Minderheitensprachen

Wie werden Regional- und Minderheitensprachen gefördert?

In Deutschland gibt es vier national anerkannte Minderheitensprachen. Sie sind gefährdet, denn nur noch wenige junge Menschen sprechen sie.

„Zurück zum Thema“ bei Daily Drive

Egen Spraak, egen Kultur

Friesisch, Dänisch, Sorbisch und Romanes — das sind die vier national anerkannten Minderheitensprachen in der Bundesrepublik Deutschland. Sie sind stark mit regionalen Kulturen verbunden. Diese Sprachen stellen keine Dialekte des Hochdeutschen dar, sondern gelten als eigenständig. Das trifft auch auf die Regionalsprache Niederdeutsch zu, auch bekannt als Plattdeutsch. Sie ist sprachlich in Teilen näher mit dem Niederländischen verwandt als mit dem Hochdeutschen. Gesprochen wird Niederdeutsch vor allem noch in den norddeutschen Bundesländern. Doch ebenso wie die übrigen Minderheitensprachen ist Niederdeutsch jedoch gefährdet: Denn immer weniger junge Menschen sprechen sie. Viele Regionen und Bundesländer bemühen sich aber, ihre regionale Sprachvielfalt zu erhalten. Kann das gelingen?

Man muss dem einen gewissen Nutzen einräumen, und dann kann man hoffen, dass diese Entwicklung zum Standarddeutschen nicht unaufhaltsam ist, sondern sich in Form einer gewissen Zweisprachigkeit doch noch halten lässt.

Peter Rosenberg, Professor für Sprachwissenschaft, Sprachgebrauch und Sprachvergleich an der Europauniversität Viadrina

Schutz von Minderheitensprachen: Was ist der richtige Weg?

Um dem Aussterben entgegenzuwirken, gibt es bereits zahlreiche Initiativen. So gibt es das Niederdeutsche in Mecklenburg-Vorpommern als Fremdsprache im Abitur als Angebot neben anderen Sprachen wie Spanisch oder Latein an einigen Schulen. In der Hansestadt Bremen befindet sich außerdem das Institut für Niederdeutsche Sprache, das sich der Sprachpflege verschrieben hat. Und im Bundesland Niedersachsen gibt es ebenfalls verschiedene Projekte, die das Niederdeutsche wieder stärken sollen. Dazu zählt auch ein neuer Studiengang an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg.

Dieser Bachelor besteht aus vier inhaltlichen Komponenten und der Sprachpraxis. Sie lernen Niederdeutsch zu schreiben und zu sprechen, aber lernen auch die niederdeutsche Sprachwissenschaft kennen.

Doreen Brandt, Juniorprofessorin für niederdeutsche Literatur an der Universität Oldenburg

Doch wie kann das genau gelingen? Und wie lassen sich Minderheiten- und Regionalsprachen am besten fördern? Darüber hat detektor.fm-Moderatorin Lina Kordes mit Peter Rosenberg von der Europauniversität Viadrina in Frankfurt an der Oder gesprochen. Er ist Professor für Sprachwissenschaft, Sprachgebrauch und Sprachvergleich. Doreen Brandt von der Universität Oldenburg ist Juniorprofessorin für niederdeutsche Literatur und erklärt in dieser Ausgabe von Zurück zum Thema außerdem, welche konkreten Pläne für den Sprachunterricht in Niedersachsen ausgearbeitet werden.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen