Streaming-Produktionen vs. klassisches Kino
Gerade junge Menschen schauen Filme und Serien immer häufiger auf Abruf an. In den letzten Jahren haben Streaming-Dienste gewaltig an Bedeutung gewonnen – mittlerweile auch in der Filmproduktion. Anbieter wie Sky, Netflix oder Amazon-Prime kaufen schon lange nicht mehr nur fremdes Material ein, sondern produzieren eigene Inhalte. Ist das eine Chance für Filmschaffende, sich von den Regularien des Kinos zu lösen? Dass zum Beispiel Netflix häufig viele Freiheiten einräumt, ist bei ihren Serien nichts Neues. Anthologie-Serien wie „Black Mirror“ oder „Love, Death and Robots“ würden möglicherweise nie im linearen Fernsehen erscheinen, weil sie zu nischig sind. Doch ist das auch bei Filmen so?
Neue Konkurrenz?
2019 nutzten Jugendliche erstmals mehr Streamingdienste als TV und Radio. Für die Kinobranche bedeutet das starke Konkurrenz. Inzwischen schließen einige Schauspielerinnen und Schauspieler exklusive Deals mit Streaming-Diensten ab. Nicht zuletzt, weil die Eigenproduktionen riesige Zuschauerzahlen erreichen und auch bei Preisverleihungen inzwischen regelmäßig Beachtung finden. So waren alleine bei der diesjährigen Oscarverleihung 16 Netflix-Filme nominiert. Auch hier stellt die Corona-Pandemie eine Zäsur dar: Erstmals wurden Filme exklusiv auf Plattformen zum Abruf gestellt, die zuvor für das Kino geplant waren.
detektor.fm-Moderator Yannic Köhler hat mit Filmautor und Regisseur Thomas Sieben darüber gesprochen, wie sich die Produktion für einen Streaming-Dienst von der eines klassischen Kinofilms unterscheidet. Anna Gierden weiß, was Streaming-Produktionen für die Filmbranche bedeuten und wie sie von Kritikern und Kritikerinnen aufgenommen werden. Gierden organisiert als Leiterin der Pressebetreuung Steinmann die Kommunikation zwischen Filmverleih und Journalistinnen und Journalisten, plant Pressevorführungen und Premieren.