Spanien und der Stierkampf gehören zusammen wie Reis und Paella. Ab nächstem Jahr wird die spanische Tradition zumindest in Katalonien beendet: Das katalanische Parlament hat die Abschaffung der Stierkämpfe jetzt mehrheitlich beschlossen. Schon seit langem ist das blutige Spektakel umstritten. Ende letzten Jahres haben 180.000 Menschen eine Petition der Tierschutzinitiative Prou („Es reicht!“) gegen die Stierkämpfe unterschrieben – erfolgreich: Gestern ist zum letzten Mal ein Torero in der Arena von Barcelona zu einem Kampf angetreten.
Auf den kanarischen Inseln sind die Stierkämpfe schon seit 20 Jahren verboten. Dass die Katalanen jetzt mit einem Verbot nachziehen, hat auch politische Gründe: „Sie wollen ganz deutlich machen, dass sie etwas anderes sind, als der Rest Spaniens“, sagt Hubert Pöppel vom Forschungszentrum Spanien an der Universität Regensburg. Während Tierschützer das Ende der Stierkämpfe feiern, wollen Befürworter vor das Verfassungsgericht in Madrid ziehen.
Warum viele Spanier an dem blutigen Spektakel festhalten und was die Tradition für das Land bedeutet fragen wir Hubert Pöppel vom Forschungszentrum Spanien an der Universität Regensburg.