Wenn man mit Mo Kenney über ihre Musik spricht, landet man garantiert irgendwann bei Elliott Smith. Der legendären US-Songschreiber ist einer ihrer wichtigsten Einflüsse. Als sie im Soundtrack von Wes Andersons „The Royal Tenenbaums“ seinen Song „Needle In The Hay“ hört, macht ihr Teenagerdasein plötzlich irgendwie mehr Sinn. Ein Erweckungserlebnis, das bis heute ihr Leben definiert.
Elliott Smith war der erste Künstler, zu dem ich wirklich einen emotionalen Zugang gefunden habe und ich konnte viele seiner Songs auf mein eigenes Leben anwenden. Das hat zum einen verändert, wie ich über Musik nachdenke, aber auch meine Perspektive auf meine eigene Musik hat er stark geprägt.
Der Indierock-Held
Noch ein wichtiger Musiker in Mo Kenneys Leben ist ihr Mentor Joel Plaskett. Auch wenn den in Deutschland kaum jemand kennt – Plaskett ist in Kanada ein Indierock-Held. Die beiden haben sich kennengelernt als Mo Kenney mit ihrer Band in einer Schule Songs aufgenommen hat. Mittlerweile haben sie die gleiche Managerin, Plaskett spielt auf ihren Alben, produziert sie und hilft auch mal beim Songschreiben, wenn sie nicht weiterkommt. Die Arbeitsweise der beiden beruht dabei viel auf Experimenten im Studio.
Die Songs schreibe ich selbst, nur wenn ich irgendwo nicht weiterkomme, bringe ich Joel den Song und wir schreiben ihn zusammen fertig. Der Aufnahmeprozess ist ziemlich experimentell. Wir wissen beide nicht, wie es klingen wird, bis wir uns wirklich dran setzen und rumprobieren.
Im akustischen Adventskalender verbirgt sich heute der Song „Telephones“ von Mo Kenney. Den hat sie aber nicht selbst geschrieben: „Telephones“ ist ein Cover der Band Mardeen. Wie Mo Kenney und Joel Plaskett sind Mardeen aus Halifax, Hauptstadt der kleinen kanadischen Provinz Nova Scotia. Hier ist Mo Kenney mit „Telephones“, live eingespielt im detektor.fm-Studio.
Im Oktober war Mo Kenney zu Gast im detektor.fm-Studio. Die komplette Session gibt’s hier.
Redaktion: Vincent Raßfeld