Dabei hat der Brite mit der Wollmütze auch eine beachtliche Anzahl eigen initiierter Platten in die Welt geworfen: Schöne Melodien, die nie ganz vollkommen sind, immer ein wenig brüchig und verschroben. Badly Drawn Boy mag das Unperfekte. Das gilt für Soundtracks, aber auch auf seinen eigenen Platten. Obwohl beide ganz verschiedene Herangehensweisen erfordern:
Der große Unterschied ist, dass du beim Soundtrack schon ein Thema hast, auf das du dich beziehen kannst. Als ich letztes Jahr das Skript zum Film „The fattest man in Britain“ gelesen hab, hab ich mich danach sofort ans Klavier gesetzt. Das kam wie von selbst. Bei meiner eigenen Musik funktioniert das nicht so. Da habe ich ja kein vorgefertigtes Konzept. Wenn ich eigene Musik schreibe, ist das eher ein Zufallsprozess. Da will ich einfach, dass sie gut klingt. Oft werden die Songs erst beim Produzieren im Studio richtig fertig. Bei Soundtracks ist das anders. Da muss es ja vielen Leuten gefallen. Meine eigenen Platten müssen nur mir gefallen.
Dass der Musiker offensichtlich einen sehr guten Geschmack hat, beweist seine neueste Platte „Photographing Snowflakes“. Ein Album voller kleiner Wunderstücke, mal bunt und ausgelassen, mal niedergeschlagen und langsam.