Tom Smith verleiht mit seiner Stimme normalerweise den Editors ihren unverwechselbaren Sound, Andy Burrows war unter anderem Schlagzeuger bei Razorlight und We Are Scientists.
Da sie immer wieder auch Songideen hatten, die nicht so recht in das jeweilige Band-Repertoire passen wollten, trafen sich die beiden Kumpels häufig einfach aus reinem Privatvergnügen zum Musikmachen. Der erste Song, den sie gemeinsam richtig in einem Studio aufgenommen haben, war ein Cover des 80er-Jahre-Klassikers Wonderful Life von Black. Tom Smith erinnert sich, dass der Song sich irgendwie sehr winterlich anfühlte, obwohl die Session im Mai stattfand. Und plötzlich war da die Idee, ein Weihnachtsalbum aufzunehmen. Zu diversen Coverversionen kamen auch eigene Stücke hinzu und letztlich wurde daraus eine ganze Song-Kollektion – mit leichter Melancholie wie gemacht für zurückgezogene Kaminfeuer-Abende.
Wir wussten, dass wir auf keinen Fall so eine übertrieben gut gelaunte Lametta-Stimmung mit der Platte verbreiten wollten – selbst als sich abzeichnete, dass es wohl ein Weihnachtsalbum wird. Es war von Anfang an klar, dass das Ganze eher eine melancholische Angelegenheit sein würde.
Funny Looking Angels heißt das Ergebnis der Zusammenarbeit und die melancholische Anmutung zieht sich tatsächlich durch das gesamte Album. Den meisten Songs haftet eine gewisse Düsternis an, bei der man kaum glauben möchte, dass die Aufnahmen im Frühjahr entstanden sind. Schließlich sei London aber auch im Mai genauso verregnet wie im November, meint Tom Smith dazu. Und überhaupt seien die beiden nicht der Typ für überschwängliche Gute-Laune-Musik. Deshalb hatten sie auch schon früh eine klare Vorstellung davon, welchen Sound das Projekt Smith & Burrows bekommen sollte.
Dieser Sound war eigentlich schon ganz früh da, schon beim allerersten Song. Es gab einfach diesen Pool von Sounds und Ideen, die wir dann auch für den Rest des Albums verwendet haben. Eine bestimmte Art von tief dröhnenden Orgel- und Keyboardklängen und die Art, wie wir an die Rhythmik herangehen. Das haben wir einfach in allen Tracks durchgezogen, immer die gleichen Instrumente genutzt. Es ist ein ziemlich traditioneller Klang, fast schon altmodisch – aber es hat sich einfach so entwickelt und gut zusammengefügt.
Smith & Burrows sind keine sentimentalen Weihnachtsromantiker, trotzdem mögen sie die besondere Stimmung, die mit dieser Jahreszeit aufkommt. Für Tom Smith ist Weihnachten eine Zeit, um zur Ruhe zu kommen und sich mit dem vergangenen Jahr auszusöhnen – egal, was es gebracht hat.
Wenn sich etwas in deinem Leben verändert, dann ist Weihnachten die Zeit, wo es dir wirklich bewusst wird. Weil du wieder Single bist. Oder weil jemand nicht mehr Teil deines Lebens ist, oder jemand gestorben ist. Zu Weihnachten erinnert man sich an all die Dinge, die sich verändert haben. Deshalb kann es durchaus eine melancholische Zeit sein. Es muss dann nicht alles nur furchtbar traurig sein, aber es ist ein Moment, in dem man zurückschaut und vielleicht denkt, ok, dieses Jahr liegt jetzt hinter mir, es ist vorbei. Zeit für das neue Jahr. Im Grunde ist es das, was wir an Weihnachten mögen.
Das Titelstück des Albums, Funny Looking Angels, stammt aus der Feder von James Roberts, in den 90ern der Sänger einer eher obskuren Band aus Tom Smiths alter Heimatstadt Birmingham. Der Titel schien perfekt zu passen für Smith & Burrows und eine Platte, die sich bewusst abseits vom klassischen Weihnachtskitsch bewegt. Akustisch und in 100% Handarbeit passt Funny Looking Angels außerdem perfekt ins 23te Türchen des detektor.fm-Adventskalenders.