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Bitten zum Tanz: !!! (Chk Chk Chk) Foto: Promo.
Bitten zum Tanz: !!! (Chk Chk Chk) Foto: Promo.

Album der Woche: !!! – As If

Pioniere des Dancepunk

Die New Yorker von !!! zeigen auch 20 Jahre nach ihrer Gründung keine Ermüdungserscheinungen. Auf ihrem sechsten Album „As If“ verbinden sie Punkethos mit Funk- und Dancemusik zu einem extrem groovigen Ganzen.

Viele Menschen würden gerne von sich behaupten ein Pionier auf einem bestimmten Gebiet zu sein, der oder die erste, der etwas gemacht hat. Für !!! trifft das tatsächlich zu, ihre Mischung aus Housebeats, einem funky Bass und psychedelischen Gitarren war Ende der 90er etwas ganz Neues. Und weil zunächst keiner so richtig wusste, was er damit anfangen soll, hat das Publikum auch schon mal feindselig reagiert, erzählt !!!-Sänger Nic Offer.

Als wir die ersten Shows gespielt haben, gab es niemanden, der sowas gemacht hat und einige Leute im Publikum haben feindselig reagiert. In der Punkszene der 90er hatte es eine Gegenbewegung zum Slamdancing der 80er gegeben, das war zu brutal geworden. Das wollten die Leute nicht, also hat keiner getanzt. Dann kamen wir und meinten: Los Leute, tanzt! Aber bitte anders! Dann ist das normal geworden, natürlich kann man heute bei einem Rockkonzert tanzen.

Tanzen erwünscht

Tanzen kann und sollte man auch zu den neuen Songs von !!! auf  As If . Sie verbinden energisch treibende Bässe, ansteckende Discorhythmen, Breakbeats und Synthie-Loops zu einem unwiderstehlich groovenden Ganzen. Da hat auch gelegentlich ein Gitarrensolo Platz.

Inspirieren lassen haben sich !!! bei aktueller Dancemusik, aber auch bei Housemusik der frühen 90er und Discomusik der 70er. Die Band hat sich in verschiedene Rollen versetzt.

Zwischen „I feel so free“ und „Every little bit counts“ gibt es große Unterschiede. In einem stellen wir uns vor eine 90s-Houseplatte zu sein und in dem anderen sind wir eine knisternde Motown-Single. Uns in diese verschiedenen Szenarien zu versetzen war wichtig, schließlich haben wir schon einige Platten gemacht.

Aufgenommen haben sie das Album zum größten Teil in Eigenregie,  erzählt Offer.

Wir können heute viel besser produzieren als am Anfang und bekommen die Sounds, die wir wollen. Wir konnten einige unserer Demos für das Album verwenden. Das war super, denn man ist dann noch näher am Moment der Inspiration dran, das ist aufregend. Wir konnten das mit der Energie unserer Live-Auftritte verbinden.

Musik kann auch albern sein

Die Zeiten, in denen !!! in ihren Songs wütende politische Statements verpackt haben, sind vorbei. Sätze wie „You can tell the president to suck my fucking dick“ findet man auf As If nicht. Er will eben Texte schreiben, die ihm etwas bedeuten und die Themen ändern sich, sagt Nic Offer. Und man müsse das auch nicht immer bierernst angehen. Albernheiten sind erlaubt, wie in All U Witers, wo es heißt: „She said her favorite Beatles song was Wonderwall“.

Ich habe schon früh festgestellt, dass ich die Songs besser performe, die eine Bedeutung für mich haben. Vor allem, wenn wir sie oft spielen. Das ist wichtig für mich. Aber ich denke auch, dass Musik alles sein kann. Und warum sollte sie nicht mal albern sein? „All u writers“ ist ein bisschen albern. Ich finde den Text sehr originell, wer würde schon einen Beatles/Oasis Witz in einen Songtext einbauen? Aber über solche Sachen sprechen wir auch viel, also warum nicht?

Ob nun albern oder nicht, !!! zeigen auf As If keine Ermüdungserscheinungen. Auch fast 20 Jahre nach Bandgründung wissen sie immer noch, wie man die Leute zum tanzen bringt.

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