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Album der Woche: El Perro Del Mar – Pale Fire

El Perro Del Mar ist spanisch und heißt übersetzt „Der Hund vom Meer“. Wenn man diese Worte hört, ist eine schwedische Musikerin wahrscheinlich das Letzte, was einem in den Sinn kommt. Sarah Assbring steckt hinter dem Musikprojekt El Perro Del Mar und hat unter diesem Namen jetzt ihr neues Studioalbum „Pale Fire“ veröffentlicht.

Album der Woche KW 46: El Perro Del Mar – Pale Fire 04:25

Sarah Assbring verbringt einen vom Pech verfolgten Urlaub in Spanien. Alleine und deprimiert sitzt sie am Strand, als ein streunender Hund um ihre Aufmerksamkeit bettelt. Dieses Ereignis inspiriert die Musikerin ihre Gefühle im Songwriting zu verarbeiten. Schon kurze Zeit später veröffentlicht Sarah Assbring ihre erste EP unter dem Namen El Perro Del Mar: Der Hund vom Meer.

Pale Fire ist schon das vierte Studioalbum des Projekts. Beeinflussen lässt sich Sarah Assbring in diesem Album weniger von herumstreunenden Hunden, sondern von Filmen und Dokumentationen. Vor allem Filme über Teenager mit wenig Zukunft.

Meistens Filme über Teenager, die in einer dunklen Welt zurechtkommen, in der es wenig Zukunft gibt. Irgendwie entsprechen die Filme den widersprüchlichen Gefühlen, die ich über die Zeit habe, in der wir leben. Ein Teil von mir ist mit der Zeit und Erfahrung unehrlich und zynisch geworden, gleichzeitig ist da aber ein unversehrter Kern, der sich weigert, sich anzupassen, der unschuldig bleibt und kämpfen und lieben will.

Pale Fire hat drei Jahre auf sich warten lassen. In dieser Zeit hat sich Assbring klanglich ein wenig mehr an ihre schwedische Kollegin Lykke Li angenähert. Zusammen haben sie 2009 eine gemeinsame Single veröffentlicht. In Pale Fire geht es, wie auch schon beim Vorgänger-Album, hauptsächlich um Liebe.

Im Song „Love Confusion“ geht um das dunkle Durcheinander der Gedanken und Gefühle, wenn man in jemanden verliebt bist. Dieses verzweifelte Stadium zwischen Anspannung und Befreiung, Vertrauen und Misstrauen, Wunsch und Ausrede. Ich wollte, dass der Song sich so anfühlt, als ob er aus einer dunklen Höhle kommt.

El Perro del Mar will keine Standard-Popsongs schreiben und sich nicht an Regeln orientieren, trotzdem aber das zufriedenstellende Gefühl eines Popsongs vermitteln. Einzig der Titel Love In Vain fällt da aus der Reihe.

„Love In Vain“ ist aus meiner Sicht der einzige Standard-Popsong auf dem Album. Ich wollte dieses Mal bewusst vermeiden, typisch strukturierte Songs zu schreiben. Vielmehr habe ich wirklich versucht, dieses sofort zufriedenstellende Gefühl eines typischen Popsongs zu erzielen, ohne an den notwendigen Regeln festzuhalten. Eigentlich geht es in diesem Album für mich viel ums Regeln brechen. Aber bei „Love in Vain“ musste ich den Song selbst die Richtung angeben lassen.

El Perro Del Mar schichtet geschickt sphärische Synthie-Klänge auf düstere Beats. Hinzu kommt ihre zarte, fast elfenhafte Stimme. Um dieses Klangbett zu vervollständigen, verarbeitet sie schon mal ihre eigene Stimme zum Basslauf oder nutzt Samples aus verschiedenen Filmen.

Pale Fire ist zwar nicht unbedingt tanzbar, aber ein melancholisches, gefühlvolles Electro-Pop-Album über Hoffnung und Verzweiflung.

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