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Album der Woche: Friends – Manifest!

Mit den Singles „I’m His Girl“ und „Friend Crush“ hat die Band Friends für viel Wirbel gesorgt. Die Tatsache, dass das Quintett aus dem hippen Brooklyn kommt, kurbelte den Blog-Hype um Friends noch zusätzlich an. Nun ist ihr erstes Album erschienen. „Manifest!“ ist weit mehr als nur auf retro gebleichte Hipster-Fassade.

Album der Woche: Friends – Manifest! 06:02

Ein Freund, den man wochentags um Rat fragen kann und mit dem man am Wochenende was unternehmen kann – das Freundschaftsangebot gleich zu Beginn des Friends-Albums nimmt man gerne an, fügt es sich doch in einen sehnsüchtigen wie groovenden Refrain, der hängenbleibt. Friend Crush markiert zugleich die Geburtsstunde von Friends.

Friend Crush war der erste Song, den ich je für Friends geschrieben habe und der erste, den wir geprobt haben. Außerdem war es die erste Single – gewissermaßen also der Anfang von allem. Die Grundstimmung dieses Songs hat die Idee unserer Band grundlegend inspiriert. Und er basiert auf einer wahren Geschichte. Es geht um jemanden, von dem ich richtig angetan war und ich bin es immer noch. Er ist einer meiner besten Freunde.

Friend Crush legt den Grundstein für das thematische Konstrukt des gesamten Albums: Freundschaft – ein Begriff, der in der digitalen Welt gerade allerhand neue Auswüchse erfährt. Zum Glück widmen sich Friends aber der echten Offline-Freundschaft, der zum Anfassen und zur Schau stellen. Und auch wenn sich Urbani gerne mal für offene Beziehungen ausspricht, klingt es in I’m His Girl erst mal so, als wenn hier klare Grenzen abgesteckt werden.

Es gibt auf jeden Fall einige Themen, bei denen es sich um zwischenmenschliche Verstrickungen dreht. Verletze Gefühle, weil man eine Liebe verloren hat oder aufgeregte Gefühle, weil man verliebt ist. Oder inspirierende Gefühle, weil man mit jemand befreundet ist. Es gibt also jede Menge zwischenmenschliche Themen auf dem Album.

Auf Manifest! gibt es die ganze Palette des Zwischenmenschlichen, so Urbani. Musikalisch verpackt wird das in einer ordentlichen Portion Coolness.

Die Bassläufe erinnern an 70er Jahre Disco-Funk, die Beats machen auch mal Ausflüge in R&B- und Hip-Hop-Gefilde und der massive Percussion-Einsatz sorgt für tropisches Flair. Dazu gibt es käsige Keyboard-Sounds, die man so nur alten Tasteninstrumenten vom Flohmarkt entlocken kann.

Die ersten Songideen für Manifest entstanden in Berlin, wo Urbani eine Zeit lang lebte. Von der Stadt selbst hat sie allerdings nicht viel gesehen:

Ich habe eigentlich den ganzen Tag in meinem Zimmer gesessen, Ideen aufgenommen und rumexperimentiert. Das fühlte sich so gut an, denn ich habe zuvor zwei Jahre lang mit meinem Freund in einem Einzimmerappartement gelebt und hatte kaum Privatsphäre. Ich habe meine Selbstständigkeit wieder zurückgewonnen. Ich denke, dass die Band sich nicht so entwickelt hätte, wenn ich nicht nach Berlin gekommen wäre.


Zurück in New York suchte sich Urbani die restlichen Bandmitglieder, um diese Ideen in die Tat umzusetzen. Das Resultat ist ein vielschichtiges Pop-Album, das sich aus den verschiedensten Einflüssen speist. Einigen können sich die Bandmitglieder von Friends auf minimalistische Musik, die vom Rhythmus getrieben wird – Disco-Musik im weitesten Sinne. Anspruchsvoll und sexy.

Wir alle mögen ganz verschiedene Musik. Auf was wir uns einigen können ist minimalistische Musik, die sehr vom Rhythmus getrieben wird. Disco-Songs haben ein Element, auf das wir alle stehen. Es hat etwas Anspruchsvolles, aber auch etwas Ursprüngliches. Es klingt sexy und spaßig.

Auch wenn es einem Schimpfwort gleichkommt, Friends sind eine Hipster-Band – der Musik gewordene Jutebeutel. Das mag anstrengend sein. Wenn man das H-Wort jedoch ausklammert, bleibt eine großartige Funk-Pop-Platte. Und wer Lust auf ausgefallene Konzert-Erfahrungen hat, der sollte eh nach Friends Ausschau halten. Denn live gibt’s bei Friends…

Jede Menge Energie und Interaktion. Ich mag es ins Publikum zu gehen und mich mit den Leuten zu beschäftigen. Wenn also jemand mit mir tanzen möchte, bitte komm vorbei. Und wenn jemand auf die Bühne springen mag und da mit mir tanzen will, ich finde das cool. Falls jemand ein Tattoo will, nach der Show kann ich auch das machen. Jede Nacht ist anders und ich mag es, Energie auszutauschen. Jeder der vorbeikommt, bekommt das zurück was er gibt.

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