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Haben Spaß an ihrer neuen Band: Liima.
Foto: Rasmus Weng Karlsen

Album der Woche: Liima – 1982

Ein bisschen 80er-Nostalgie

Die Band Efterklang hat derzeit eine Pause eingelegt. Die drei Kernmitglieder sind mit der Nachfolgeband Liima schwer beschäftigt. Erst im letzten Jahr erschien ihr Debütalbum und schon jetzt legen sie nach. „1982“ heißt der Nachfolger und ist trotz des Titels kein Retro-Album.

Das Wort Xennials ist eine Kombination aus „Generation X“ und „Millennials“ und bezeichnet Menschen, die zwischen 1977 und 1983 geboren wurden. Menschen also, die ihre Kindheit und Jugend in einer größtenteils analogen Welt verbracht haben. Die als Erwachsene aber trotzdem nicht mit der digitalen Welt fremdeln. Casper Clausen ist auch ein Xennial. Er wurde 1982 geboren und nach seinem Geburtsjahr ist das neue Liima-Album benannt.

8 Uhr Soundcheck, 9 Uhr Konzert

Die Erfahrung, als Liima ein erstes Album aufzunehmen, hat die vier Bandmitglieder beflügelt. Denn kaum war das Debüt im Kasten, haben sie schon angefangen über neue Songs nachzudenken. Und nicht nur das, sie haben das neue Material gleich vor Publikum getestet. Aber sie haben nicht vor den eigenen Fans gespielt, es sollte schließlich eine Herausforderung sein. Deshalb sind sie ein paar Wochen im tiefsten Winter durch verschneite Dörfer im Norden Norwegens gefahren und in Schulen aufgetreten. Das hieß: 8 Uhr Soundcheck, 9 Uhr ein Konzert vor 100 müden Teenagern spielen, die sich mehr für ihre Smartphones, als für die Band interessiert haben. Die daraus hervorgegangenen Songs haben Liima schließlich in Finnland aufgenommen.

Das Debütalbum ii klang noch ein bisschen nach Skizzensammlung, die Songs haben ganz unterschiedliche Richtungen eingeschlagen. Mit tatkräftiger Unterstützung von Chris Taylor von Grizzly Bear haben Liima ihren neuen Stücken einen einheitlichen Sound verpasst. Mit schwebenden Synthieflächen, pluckernden Beats und Samples schaffen sie zeitlose Popsongs, die sich zwar bei 80s-Musik bedienen, aber eben nicht retro sind.

Rückschau und Vorausblicken

In seinen Texten beschäftigt sich Sänger Casper Clausen weniger mit der Außenwelt, als noch auf dem Debüt. Dort gab es zum Beispiel den Song America, der auf die Präsidentschaftswahlen vorausschaut. Dieses Mal wendet sich Clausen nach innen. Er schaut in den Songs einerseits zurück auf die Welt seiner Kindheit. Andererseits stellt er sich existenzielle Fragen: Welche Werte sind mir wichtig? Wie möchte ich leben? Er schwankt hin und her zwischen Zurückschauen und Vorausblicken.

Mit 35 kann man durchaus mal eine Zwischenbilanz ziehen, was das eigene Leben betrifft. Genau das machen Casper Clausen und Liima auf 1982. Und bei allem Vertrauen in die Zukunft, ein bisschen 80er-Nostalgie schwingt auf dem Album dann doch mit. Verständlich, denn irgendwie schaut man ja gerne auf die vergilbten Fotos der eigenen Kindheit voller analoger Abenteuer.

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