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Album der Woche: Peter Bjorn And John – Gimme Some

Peter Bjorn And John hatten ihren Durchbruch 2006 mit einem Song, bei dem wirklich jeder mitpfeiffen kann: Young Folks. Nach so einem Hit ist es oft schwer, wieder an diesen Erfolg anzuknüpfen. Und mit den beiden nachfolgenden Alben ist ihnen das auch nicht wirklich gelungen. Jetzt haben Peter Bjorn And John ihr neues Album Gimme Some veröffentlicht.

Von den letzten beiden Alben von Peter Bjorn And John hat man nur wenig mitbekommen. Darauf haben sich eher experimentelle Songs und Klänge versammelt – das war für die breite Masse dann doch ein wenig unzugänglich. Das ändert sich nun, denn mit Gimme Some haben die drei Schweden eine Platte gemacht, die sich ganz und gar dem Pop verschrieben hat – und der ist ja bekanntlich alles andere als schwer zugänglich.


Aufgenommen haben Peter Bjorn And John das Album zusammen mit Per Sunding in Malmö. Mit Sunding hat sich die Band zum ersten Mal bei der Produktion einer Platte fremde Hilfe geholt und das hat sich positiv auf den Sound ausgewirkt: Gimme Some klingt so, als ob die drei Schweden nach ihren experimentellen Eskapaden wieder zu ihren Wurzeln zurückkehren. So ist der Albumtitel gleichzeitig die Devise der Platte: Peter Bjorn And John geben es uns und zwar so richtig, denn ein Power-Pop-Song jagt hier den nächsten.

Gleich der Opener Tomorrow Has To Wait fängt den Hörer und lässt ihn spätestens nach einer Minute mitgrölen: It’s too late but tomorrow has to wait. Ein Song für warme Sommernächte, in denen alles möglich scheint und nur das Hier und Jetzt zählt, egal was morgen kommt. Der nächste Song Dig A Little Deeper entführt durch seine Surf-Anleihen in das warme Kalifornien. Gar nicht surfig, dafür extrem lässig und dynamisch klingt die Single Second Chance – ein echter Hit, der mit jedem Mal Hören noch besser wird. Peter Bjorn and John sinnieren über die Chancen, die das Leben bietet und die man bei der ersten Gelegenheit nutzen sollte.

So unbeschwert und schwungvoll geht es weiter: Eyes ist ein entspannter Sommerhit, der durch polternde Drums und Klatschen gut in die Beine geht. In die Kategorie der dynamischen Pop-Hits reiht sich auch Breaker Breaker ein. Zwar gehört er mit einer Länge von 1:39 zu den kürzesten Songs der Platte, doch die Zeit reicht aus, um alles Nötige zu sagen.

Eine kleine Pause wird dem Hörer beim Song May Seem Macabre gegönnt. Er erinnert ein bisschen an The Smiths, was ihm aber keinesfalls schadet. Den Tanzflächen der Indie-Diskos würde er gut stehen. Der Closer I know you don’t love me lässt das Album ganz entspannt ausklingen. Nachdem man erkannt hat, warum der andere nicht so liebt wie man selbst, setzt man sich ins Auto und fährt planlos umher – und im Radio läuft genau dieser Song. Doch die bittere Erkenntnis klingt weder verzweifelt noch wehleidig, sonder mal wieder sehr abgeklärt und lässig.

Dass es zwischen diesen musikalischen Highlights auch den ein oder anderen Ausfall auf dem Album gibt, mag man den Schweden nachsehen. Mit Gimme Some haben Peter Bjorn and John endlich die Platte gemacht, die man nach Young Folks von ihnen erwartet hat. Elf gute bis sehr gute Popsongs, die am besten im Sommer funktionieren , draußen mit Freunden im Park oder am See. Beim Hören der Platte bekommt man Lust auf das, was sich hinter Gimme Some verbirgt: raus gehen, was erleben und Spaß haben. Eine Platte, die das Leben bejaht und den Sommer schon jetzt zu uns bringt – das haben wir nach dem langen kalten Winter dringend nötig.

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