„Es ist mir egal, ob wir jemals aus der Nacht zurück kommen“ singen Amy Millan und Torquil Campbell im Albumopener From The Night. Weiter geht es mit „Lass uns jung sein und so tun, als würden wir niemals sterben“. Die Message auf No One Is Lost ist klar: die meisten Leute verbringen ihre Tage in langweiligen Jobs, also sollten wenigstens nachts ordentlich die Kronleuchter wackeln. Dazu eine funky Gitarre und ein Boom-Tschack-Beat – fertig ist der Stars Discotrack.
Discobeats und Bässe
Der Disco-Einschlag auf No One Is Lost ist nicht verwunderlich. Denn die Band hat das Album in einem Studio aufgenommen, das direkt über dem Schwulenclub The Royal Phoenix in Montreal lag. Discobeats und Bässe drangen durch die Wände und fanden ihren Weg in einige der Songs.
No One Is Lost? Von wegen!
Ob melodramatische Songs mit jingle-jangle Gitarrenriffs oder ein New Order Bass – zu den fröhlichen Melodien werden bei Stars tragische Geschichten über Liebe, Vergänglichkeit und Tod erzählt. Die Unumgänglichkeit von Verlust hängt immer über den Songs von Stars, so auch auf No One Is Lost, egal wie ekstatisch der Bass wummert. Angesichts dessen flüchtet sich die Band in Ironie, denn nach eigener Aussage ist der Titel eine glatte Lüge.
Der Soundtrack zur Wohnzimmer-Party
No One Is Lost ist das bislang tanzbarste Album von Stars. Aber ihre Musik hört man immer noch am besten bei der Wohnzimmerparty und nicht im Club. Die aufgekratzten Synthies schillern, die Songs bewegen sich im Midtempobereich und haben eine warme, freundliche Atmosphäre. Auf Albumlänge klingt das Ganze leider etwas zu gleichförmig, kein Song bleibt dauerhaft im Ohr hängen. Für die Beschallung der nächsten WG-Party ist No One Is Lost von Stars aber auf jeden Fall ein heißer Kandidat.