Über die Interstate Richtung Südstaaten brettern unsere zwei Helden hinweg. Als BRTHR fahren sie der Sonne entgegen mit nichts als einer Bluesgitarre und zarten Americana-Songs. Nur das der Highway kein Highway ist, sondern A9 heißt und nach Stuttgart führt. Trotzdem: Ihre Gitarren sliden, was das Zeug hält, gepaart mit Tramperlook und unaufgeregter Coolness. Mittlerweile sind die Stuttgarter mit ihrem zweiten Album „A Different Kind Of Light“ am Start.
„… sonst wird es stinklangweilig“
Dabei sind BRTHR so authentisch, dass man bei Schwabenländle tatsächlich für einen Augenblick an Südstaaten denken muss. Dass der Americana-Sound aus dem Süden Deutschlands so gut funktioniert, liegt allerdings vor allem daran, dass die Band sich nicht von Genrefragen verrückt machen lässt.
Man hat immer den inneren Kritiker, der spürt, was gut ist oder sich blöd und abgedroschen anfühlt. Unauthentisch wird es erst, wenn man sich bewusst so entscheidet, oder sagt: „Dass muss jetzt authentisch klingen“. Wenn man alles nach Plan macht, wird es stinklangweilig. – Philipp Eißler, Gitarist und Songwriter bei BRTHR
Alles scheint in neuem Licht
Dabei ist auf „A Different Kind Of Light“ nicht alles beim Alten geblieben. Im Gegenteil: Während BRTHR auf ihrem Debütalbum „Strange Nights“ noch auf Drumcomputer gesetzt haben, spielt auf dem neuen Album stets eine komplette Band. Das Album werfe so ein neues Licht auf die Band. Der Albumtitel ist damit Programm.
Es hat sich viel verändert. Die Band ist mehr zusammengewachsen. Gleichzeitig hat uns das Wortspiel mit „Light“ gefallen. Also einer gewissen Leichtigkeit, die unserem Sound immer wieder unterstellt wird. – Philipp Eißler & Joshua Brettschneider, BRTHR
Das Stuttgarter Duo BRTHR spricht mit detektor.fm-Moderator Lars-Hendrik Setz über Americana, ihr Songwriting und den Preis des Erfolgs.