Die britische Band hat gerade ihr Debüt-Album „No Mind No Money“ veröffentlicht. Es ist nicht der erste Versuch der beiden Beach Baby-Köpfe Lawrence Pumfrey und Ollie Pash. Tatsächlich machen die beiden seit sechs Jahren zusammen Musik, davor aber durchaus auch schon in anderen Konstellationen. Beach Baby ist der Bandname, unter dem jetzt das Debüt-Album erscheint – der öffentliche Meilenstein und für Außenstehende damit das Erste, was Lawrence, Ollie und ihre beiden Mitstreiter im allgemeinen Aufmerksamkeits-Radar aufploppen lässt. Die ersten Schritte als Band beschreibt Lawrence als eher wenig glamourös:
Anfangs ist man ziemlich eingeschränkt darin, welches Equipment man sich leisten kann. Es gibt diesen bestimmten Keyboard-Sound auf dem Album, einfach weil wir ein billiges Keyboard gefunden haben, das uns gefallen hat. Aber vor allem ist unser Sound davon beeinflusst, dass wir eine Menge Zeit miteinander verbracht haben und gemeinsam Songs geschrieben haben.
„Nur“ Popmusik
Wenn Beach Baby etwas mitgenommen haben aus der Anfangszeit als Band, dann ist es vor allem erst mal loszulegen, egal wie. Es braucht nicht unbedingt jemanden, der dir beibringt, wie man Songs schreibt, meint Lawrence – es ist schließlich „nur“ Popmusik.
Wenn‘s um Popmusik geht, muss man erst mal nicht viel wissen – die Songstruktur ist nicht gerade eine Wissenschaft. Wir schreiben auch nach dem klassischen Muster Strophe-Refrain-Bridge-Refrain. Einfach weil die Musik, die wir selbst hören, auch so funktioniert.
Bevor aus ein paar Studienkumpels tatsächlich eine Band wird mit einem erkennbaren Sound und genug brauchbaren Songs für ein Album, dauert es eine Weile. Immerhin müssen vier Musiker mit unterschiedlichen Vorstellungen eine gemeinsame Richtung finden. Die Arbeit an den Songs war deshalb nicht immer ein glatter Durchmarsch, Umwege dabei ganz normal.
Es geht ziemlich hin und her – es braucht einfach eine Weile, herauszufinden, was gut für den Song ist. Meistens fangen Olli und ich erst mal getrennt voneinander an und kommen dann mit den Ideen zusammen. Aber sobald wir in einem Raum sind, geht es natürlich auch um gemeinsames Arbeiten.
Es kann auch knallen
Beach Baby funktionieren nicht nach dem klassischen Mastermind-PLUS-der-Rest-der-Band-Modell. Ollie und Lawrence bringen gleichberechtigt Ideen ein. Es hat aber nicht nur Vorteile, mehrere kreative Köpfe zusammenzubringen – es kann auch knallen. In weiser Voraussicht haben Beach Baby sich also Unterstützung gesucht: in Form von Adam Jaffrey. Er ist Produzent und neutraler Vermittler gewesen auf der gemeinsamen Suche nach einem möglichst kohärenten Soundgefühl für das Material auf „No mind no money“.
Wenn man alles alleine macht, läuft man Gefahr, nicht objektiv zu sein. Dann fehlt diese unparteiische Stimme unter vier Leuten, die alle eine eigene klare Meinung haben. Es gibt definitiv einige Songs auf dem Album, die wir aus Frust verworfen hätten, wenn wir keinen Produzenten gehabt hätten.
Mit etwas Orientierungshilfe ihres Produzenten haben Beach Baby ein beindruckendes Debüt in Form gebracht. „No Mind No Money“ klingt an vielen Stellen klassisch gitarrenorientiert, mit einem ordentlichen Anteil an altmodischem Rock’n’Roll – fast schon ein bisschen zu gesetzt für ein erstes Album. Dass der Spaßfaktor nicht zu kurz kommt, merkt man bei Beach Baby am besten, wenn sie ihre Songs live spielen.
Im Studio hast du einfach mehr Möglichkeiten, die Songs zu polieren. Andererseits soll es ja auch nicht komplett anders klingen als die Live-Version. Die Platte klingt schon ziemlich aufwendig und opulent, aber wenn wir live spielen, ist alles weniger glatt und hat deutlich mehr Rock’n’Roll-Energie.
Live klingt alles ein bisschen rotziger bei Beach Baby, so also das Versprechen von Lawrence. Der Rock’n‘Roll-Spirit ist auf jeden Fall etwas, das Beach Baby sich bewahren wollen. Spontan bleiben und machen, worauf man Lust hat. Das ist letztlich auch ihre Empfehlung an andere Nachwuchsbands: Einfach mal loslegen. Wenn du einen Song schreiben willst, dann schreib ihn!