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Etwas für Liebhaber – Jimmy Eat World in Berlin

Als Jimmy Eat World pünktlich um 21.03 Uhr die Bühne des Huxley’s in Berlin betreten, wird schnell klar: Jimmy Eat World haben nach all den Jahren nichts von ihrer Präsenz und Leidenschaft verloren.

Konzertrückblick Jimmy Konzert 05:15

 


Der Holzboden in Huxley’s Neuer Welt schwingt noch ein wenig nach, als Jimmy Eat World den letzten Akkord ihrer vierten Zugabe ausklingen lassen. Nach über 100 Minuten Konzert steht fest: Jimmy Eat World machen ihrem Namen als gute Liveband immer noch alle Ehre.

Eindrücke vom Konzert 00:43

Die Jungs von Jimmy Eat World sind mittlerweile Mitte dreißig und können auf eine beachtliche Bandgeschichte von über 15 Jahren zurückblicken. Erstaunlich auch: das Publikum scheint mit der Band zu wachsen. Wenn man sich im Saal umschaut, sieht man in Gesichter, die spätestens seit dem Meisterwerk „Clarity“ Anhänger der Band sind.

Über 10 Jahre ist das jetzt her, im vergangenen Jahr haben sie ein Livealbum von Clarity aufgenommen. Die Höhepunkte aus der Zeit dazwischen fassen Bassist Rick Burch und Schlagzeuger Zach Lind so zusammen:

Wow, 10 Jahre seit der Veröffentlichung von Clarity… Ein Highlight für mich war sicherlich unser Auftritt bei „Saturday Night Live“. Es war eine wirklich tolle Erfahrung. Wir sind mit dieser Show aufgewachsen und dann endlich selber dort zu sein war eine große Auszeichnung. (Rick)

Ein anderes Highlight war definitiv auch unsere 6-wöchige Europatour. Es war unsere erste Tour in Europa und es war einfach eine super Zeit. Ich meine, wir haben nicht immer vor so vielen Leuten gespielt, aber es war einfach cool, an einem ganz neuen Ort zu sein. Wir hätten einfach nie gedacht, dass wir sowas mal machen würden. Wahrscheinlich eines unserer größten Ziele, die wir als Band hatten. (Zach)

Mittlerweile haben sie zahlreiche Europatourneen hinter sich und sind international bekannt. Die großen Starallüren sind aber ausgeblieben und so sind Jim, Tom, Rick und Zach immer noch die Vier aus Mesa, Arizona. Sie haben dort ihr Studio, ihre Freunde und Familie.

An Auswandern hätten Sie zwar ab und zu gedacht, am Ende wäre es aber schon in Bezug auf das Proben schlicht und einfach zu unpraktisch gewesen. Mesa in Arizona ist ihr Zuhause, ihr Platz zum Entspannen, obwohl es auch dort nicht immer ganz ohne Probleme abläuft.

Politisch gesehen teilen wir nicht die Meinung, die die Mehrheit der Menschen dort hat. Das kann sehr entmutigend sein, aber es ist wichtig zu versuchen das auszugleichen und eine Stimme der Vernunft zu sein. (Rick)

Arizona ist immer noch sehr konservativ. Wir haben eine Menge Cowboys, die sich vor illegalen Immigranten und ein Haufen anderer dummer Dinge fürchtet. (Zach)

So klare Worte sie für ihr politische Position finden, so wortkarg zeigen sie sich auf der Bühne.

Jimmy Eat World bestechen viel eher mit ihrer Audauer und Leidenschaft, mit der sie mehr als 15 Songs für Ihr Publikum spielen. Auffällig bei der Titelauswahl sind vor allem die vielen Songs von Clarity, die die Fans unüberhör- und -sehbar begeistern und mitreißen. Von ihrem neuen Album spielen sie lediglich vier Songs.

Mit Invented haben Jimmy Eat World nach dreijähriger Pause ihr siebtes Album veröffentlicht. Dafür haben sie auch wieder mit ihrem alten Produzenten Mark Trombino zusammen gearbeitet. Er hatte schon „Clarity“ produziert, das damals für den Durchbruch der Band in Europa gesorgt hat.

Wir wollten unsere Songs in unserem eigenen Studio aufnehmen, nur wir allein, und was wir am Ende wirklich brauchten, war jemand, der uns beim Mischen hilft. Wir haben also jemanden gesucht, der uns ein bisschen bei den Songs und dem Mischen helfen kann, jemand der die Perspektive von außen hat. Gleichzeitig wollten wir aber auch nicht, dass jemand die ganze Zeit mit uns im Studio ist. Und die Person, der wir das alles zugetraut haben, war Mark, weil wir ihm vertrauen und schon vorher mit ihm gearbeitet haben. Das hat alles sehr gut funktioniert und hauptsächlich deswegen, weil Mark das alles beherrscht. (Zach)

Jimmy Eat World sind dort angekommen, wo ihnen, wie sie selbst sagen, alles egal ist, im positiven Sinne. Man kann es nicht immer allen recht machen und so konzentrieren sie sich einfach auf sich selbst und ihre Musik. Dass sie diese Einstellung auch in ihren Konzerten umsetzen, merken die Berliner Fans spätestens als die Band ihren 16-minütigen Experimentalsong „Goodbye Sky Harbour“ als letzten Song spielen .

Pläne für die Zukunft haben Jimmy Eat World aber dennoch eine Menge. Natürlich weiter Musik machen. Ein achtes Album wird kommen, das steht fest.

Das ist unser letztes Album auf dem Label und ich bin ziemlich gespannt wohin es uns demnächst verschlägt. (Rick)

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