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Moderat
Foto: Birgit Kaulfuss

Keine Angst vor Hits

Soll ich oder soll ich nicht?

Moderat kündigen ihr neues Album „MORE D4TA“ an, Alex Cameron besingt Drogen-Höhenflüge und -Abstürze und Kate Bollinger befindet sich in einer Zwickmühle. Außerdem: die neue Staffel „Tracks & Traces“ ist gestartet. Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

YĪN YĪN – The Age of Aquarius

YĪN YĪN ist einer Formation aus Maastricht genauer gesagt der kleinen, aber feinen DIY-Partyszene der niederländischen Stadt. Dort haben sich Yves Lennertz und Kees Bengertz getroffen und das Projekt YĪN YĪN gegründet. In ihren umfangreiche Plattensammlungen gab es viel Musik auch aus Südostasien, und von der lassen sie sich inspirieren. 2019 ist das Debütalbum “The rabbit that hunts tigers” erschienen, der Nachfolger “The age of aquarius” läutet das luftige Zeitalter ein. Bei YĪN YĪN bedeutet das vor allem groovy Tanznummern zwischen Disco, Funk und Psychedelia. Samples, elektronische Drums und Synthesizer verschränken sie mit Gitarren und Percussions, und sorgen für ordentlich Partystimmung.

Jenny Hval – Classic Objects

Jenny Hval ist Autorin und Musikerin aus Oslo, die Anfang der Nullerjahre mit verschiedenen Bands Musik veröffentlicht hat. Seit 2011 bringt sie unter ihrem eigenen Namen Musik zwischen Avantgarde und Artpop heraus. Ihr neues Album “Classic Objects” ist, wie könnte es auch anders sein, von der Pandemie inspiriert. Als sie 2020 nicht mehr auftreten durfte, war sie in ihren eigenen Worten keine Künstlerin mehr, sondern “nur ich”. In den neuen Songs setzt sie sich mit der Frage auseinander, was das bedeutet, außerdem sehnt sie sich nach öffentlichen Orten, die sie in dieser Zeit nicht besuchen durfte. Die experimentelle Popmusik auf “Classic Objects” vermittelt das Gefühl der Einsamkeit und Isolation, die sie wohl gefühlt hat.

Alex Cameron – Oxy Music

Bryan Ferry und Roxy Music stehen bei Alex Cameron hoch im Kurs, sein neues Album heißt nämlich “Oxy Music”. Cameron kommt eigentlich aus Australien, lebt aber in New York, 2013 ist sein erstes Album erschienen. “Oxy Music” ist nicht nur eine Verbeugung vor Roxy Music, Oxy ist auch Abkürzung für Oxycodon: ein Schmerzmittel, das die Opioidkrise in den USA mit ausgelöst hat. Folgerichtig geht es in den Songs um Drogen bzw. um einen Menschen, der nichts so recht mit seinem Leben anzufangen weiß und sich dann Opioiden zuwendet. Das tut Cameron mit recht schwarzem Humor und verpackt diese Höhenflüge und Abstürze in bouncigen 80er-Synthiepop und Softrock, der mal bisschen Richtung Hiphop, mal Richtung Powerballade geht.

Neu auf der Playlist

Horsegirl – Anti-glory

Postpunk ist wohl das Genre, was in den letzten Jahren den größten Zuwachs an Bands bekommen hat. Die Liste ist endlos lang und gefühlt kommen jede Woche neue Acts dazu. Wie zum Beispiel Horsegirl. Das Trio aus Chicago hat sein Debütalbum „Versions Of Modern Performance“ für den 03. Juni angekündigt und deutet mit dem aktuellen Song „Anti-glory“ schon mal an, wo die Reise hingeht: stoisch-unterkühlte Vocals, verzerrte Gitarren und treibende Drums bilden die Basis und eine explosive Mischung, die zuweilen an Sonic Youth erinnert. Postpunk-Fans werden es lieben. Die Band ist im Juni und Juli für ein paar Konzerte in Gießen, Mannheim, Köln, Berlin und Hamburg.

Kate Bollinger – Who Am I But Someone

Kate Bollinger ist eine Songwriterin aus Virginia, die schon seit ein paar Jahren EPs und Singles veröffentlicht. Diese Woche erschien ihr neuer Song „Who Am I But Someone“, in dem es um eine klassische Zwickmühle geht: Die Angst davor, etwas Großes in seinem Leben zu ändern, aber gleichzeitig Angst davor etwas zu verpassen, weil man die Veränderung nicht zulässt. Musikalisch hat sich Bollinger für den Song von alten Beatles-Demos inspirieren lassen, was man in der sehr aufgeräumten Produktion durchaus hören kann. Und auch wenn der Song vielleicht etwas zu sehr an Musikerinnen wie Billie Marten oder Lucy Rose erinnert, so hat er genug Leichtigkeit und Wärme, um für wohltuende Zerstreuung zu sorgen. Kate Bollinger kommt im Mai für drei Konzerte nach Deutschland.

Moderat – Easy Prey

Das Berliner Electro-Trio Moderat hat letzten Monat ein neues Album angekündigt. „MORE D4TA“ ist das erste Album seit sechs Jahren und soll im Mai erscheinen. Zur Ankündigung gab es eine erste Single „Fast Land“ und seit dieser Woche nun einen zweiten Vorgeschmack. Der Song „Easy Prey“ ist laut Band dabei ein persönliches Stück, „das im Gegenzug zu den restlichen Tracks nicht die ‚großen Themen‘ unserer Zeit zum Gegenstand hat, sondern einen emotionalen Zustand beschreibt.“ „Easy Prey“ handele von der Liebe und davon, dass „man sich durch Zweisamkeit auch immer in eine Art der Abhängigkeit begibt.“ Die Band wird dieses Jahr einige Konzerte in Deutschland spielen, unter anderem in Leipzig, Köln und Berlin.

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