Play

Keine Angst vor Hits

Schmelzender Schnee

H. Hawkline lässt seinen Emotionen freien Lauf. Karies schwelgen in elektronischen Tagträumen und Róisín Murphy schreibt einen lässigen Lovesong. Außerdem: Mit welchem Act landet Deutschland dieses Jahr auf dem letzten Platz beim ESC? Das und mehr in unserem Musikupdate Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Fever Ray – Radical Romantics

Karin Dreijer hat schon so einige interessante Musik-Projekte verwirklicht. Dreijer war etwa Teil des schwedischen Elektropop-Projekts The Knife, hat Musik für verschiedene Theaterstücke geschrieben oder den Soundtrack zu feministischen Pornos komponiert. Und natürlich hat Dreijer auch noch ein erfolgreiches Soloprojekt unter dem Künstlerpseudonym Fever Ray gestartet. Mit diesem Projekt hat Dreijer diese Woche das dritte Album „Radical Romantics“ veröffentlicht. Mit markanter Stimme singt Dreijer hier über Liebe, Sex, unkonventionelle Lebensentwürfe und den Schulhofbully der eigenen Tochter. Abseits konventioneller Songstrukturen entwickeln die Drum-Beats und Synthie-Arrangements dabei einen durchaus hypnotischen Sog.

H. Hawkline – Milk For Flowers

Er sei nicht so gut darin Verletzlichkeit zuzulassen und Emotionen in seinen Songs zu zeigen, sagt Huw Evans, der britische Musiker, der hinter dem Projekt H. Hawkline steckt. So war das jedenfalls in der Vergangenheit. Für sein neues Album „Milk For Flowers“ wollte er es anders machen, verletzlicher sein und seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Trotz dieser neuen Emotionalität hört man dem Album aber an, dass jede Menge Kopfarbeit in die filigran ausgearbeiteten Songstrukturen geflossen ist. Folk-Gitarren, Piano-Klänge und Saxophon-Einlagen treffen dabei auf Synthesizer und elektronische Effekte und verweigern sich gekonnt jeder eindeutigen Genre-Schublade.

Karies – Tagträume an der Schaummaschine I

Seitdem die Stuttgarter Post-Punk Band Karies 2018 ihr drittes Album „Alice“ veröffentlicht hat, ist einiges passiert. Das Quartett ist mittlerweile zum Trio zusammengeschrumpft. Die Bandmitglieder sind alle berufstätig geworden, entsprechend wenig Zeit blieb also für die musikalischen Aktivitäten. So sind dann ganze fünf Jahre vergangen, bis nun wieder ein neues Karies Album erschienen ist. Das hört auf den interessanten Namen „Tagträume an der Schaummaschine I“. Die Platte ist dabei deutlich elektronischer und Synthie-lastiger und weniger Gitarren-orientiert, als die Vorgänger. Dank der Produktionsarbeit des neuen Bandmitglieds Paul Schwarz und der gewohnt kryptischen Karies-Lyrik erschafft die Platte dabei aber eine eindrückliche surreal-traumartige Atmosphäre.

Neu auf der Playlist

Róisín Murphy – CooCool

Die irische Künstlerin Róisín Murphy ist wieder da und hat knapp drei Jahre nach ihrem letzten Album „Róisín Machine“ einen neuen Song im Gepäck. „CooCool“ ist laut Murphy ein „dummes, romantisches kleines Liebesgedicht“ und ruft dazu auf, in der Liebe nicht den Humor zu verlieren. Deswegen vergleicht sie ihre Liaison mit zwei gurrenden Tauben – daher auch die Wortneuschöpfung im Titel.
Produziert hat das coole Elektro-Pop Stück der deutsche Produzent DJ Koze, der noch an einigen weiteren Songs mit Róisín Murphy zusammengearbeitet haben soll. Man munkelt, dass ein neues Album in der Pipeline steht.

Caroline Rose – Tell Me What You Want

Die amerikanische Songwriterin Caroline Rose hat dem Folk ihrer früheren Platten weitestgehend abgeschworen und ist seit ihrem Album „Loner“ (2018) eine Garantin für energetische Pop-Rock Tunes. „Tell Me What You Want“ ist ein weiterer Vorbote ihres neuen Albums „The Art of Forgetting“ (24. März) und besingt dramatisch und emotional das Ende einer Beziehung und die Einsicht, dass es besser vorbei sein sollte. Mit verspielten Ideen, wie zum Beispiel dem Klicken eines Kassettenrekorders, und Genre-Twists, fordert Caroline Rose Aufmerksamkeit, die man ihr gerne gibt.

Bar Italia – Nurse!

Wer „bar italia“ googelt kommt erstmal nicht weit und landet auf den Seiten italienischer Restaurants in der Nähe. Der kleine Zusatz „Band“ lässt einen schließlich das Londoner Trio bar italia finden, das bereits zwei Alben veröffentlicht hat, die aber weitestgehend unter dem Radar geblieben sind. Nun erscheint „Nurse!“ als erste Single auf dem Indie-Rock Label Matador. Viel mehr ist über die Band von Nina Cristante, Jezmi Tarik Fehmi und Sam Fento allerdings nicht bekannt. Düster und nostalgisch erinnert ihr Sound an Pavement und Radiohead und wer die mehr oder weniger aufstrebenden Newcomer live sehen will kann das am 16. Mai in Köln, und am 18. Mai in Berlin tun.

Unseren Musikpodcast „Keine Angst vor Hits“ könnt ihr hier hören und abonnieren. Und wer unserer gleichnamigen Spotify-Playlist folgt, bekommt noch mehr musikalischen Input.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen