Neue Alben
Get Well Soon – Amen
Konstantin Gropper hat den Optimisten in sich entdeckt und das, obwohl bei seinem Musikprojekt Get Well Soon Drama und Düsternis immer eine große Rolle gespielt haben. Während der Pandemie hat er in seinem Heimstudio und in einer Ferienhäuschen inmitten der Pfälzer Weinberge an neuen Songs gebastelt und immer wieder “Happy Playlists” angehört, was sich auch auf dem sechsten Studioalbum “Amen” niederschlägt. Darauf gibt’s Neuerungen wie High-NRG-Beats, Krautrock-Rhythmen und Dream-Pop-Anwandlungen, meist in die opulenten Arrangements verpackt, die man von GWS kennt. Dazu philosophiert Gropper über das Für und Wider des Individualismus oder widmet sich den Weisheiten chinesischer Glückskekse: “Somewhere someone’s thinking of you”.
Aldous Harding – Warm Chris
Aldous Harding ist der Künstlername der neuseeländischen Musikerin Hannah Sian Topp, die ist seit ihrem selbstbetitelten Debütalbum von 2014 mit exzentrischem Artpop bekannt geworden. Den gibt’s auch auf dem vierten Studioalbum “Warm Chris”, wo sie gerne mal Akzent und Gesangsstil wechselt und mit kryptischen Lyrics wie „Breathing time is a lonely state of mine(mind), when it comes to eating time, how will I know the meal is mine” für Verwirrung sorgt. Musikalisch ist das Ganze durchaus zugänglich in Akustik-Pop verpackt, der in den Sechzigern und Siebzigern fußt, mit Klavier, Bass, Orgel und Akustikgitarre.
Ibibio Sound Machine – Electricity
Ibibio Sound Machine sind ein Septett aus London, die sich 2010 zusammengefunden haben und mit einer Mischung aus Afrofunk, Disco und Soul und Elektropop bekannt geworden sind. Das vierte Album heißt “Electricity” und ist eine ordentliche Schippe elektronischer geworden, was sicher damit zusammenhängt, das IBS bei der Produktion eng mit Hot Chip zusammengearbeitet haben. Die lassen die energetischen Songs noch größer und raumgreifender klingen. Eno Williams, die in London geboren, aber in Nigeria aufgewachsen ist, wechselt wieder zwischen Ibibio und Englisch und kann ihre Vielseitigkeit als Sängerin zeigen.
Neu auf der Playlist
Die Arbeit – Probleme
Die Arbeit ist eine vierköpfige Post-Punk-Band aus Dresden, die seit 2018 eine Handvoll Singles und ein Album veröffentlicht hat. Am 08.04. erscheint ihr zweites Album „Wandel“, von dem seit dieser Woche einen weiteren Song gibt. „Probleme“ handelt von einer hypothetischen Realität im Alltag der Zukunft, die zwar hochmodern und an der Grenze zur Perfektion ist, aber auch kalt und emotionslos. Musikalisch setzt die Band das mit treibenden Drums, klassischen Postpunk -Gitarren und eindringlichen Vocals um. Dazu gibt es ein an die Serie „Black Mirror“ erinnerndes Video.
Raavi – Lazy Susan
Die in Brooklyn lebende Musikerin Raavi Sita kennt man unter Umständen von ihrer Band Raavi & The Houseplants. Raavi ist nun aber auch solo unterwegs und hat für den 13.05. ihre Solo-Debüt-EP „It Grows On Trees“ angekündigt. Mit „Lazy Susan“ veröffentlicht sie diese Woche einen ersten Teaser davon, der an 90er Grunge und Indie erinnert, aber auch Parallelen zu Songwriterinnen wie Snail Mail und Soccer Mommy erkennen lässt. Das mag zwar nicht super innovativ sein, muss es ja aber auch nicht. Der Song überzeugt durch Raavis verträumte Vocals und Gitarrenlines und wird Indiefans große Lust auf die EP machen.
Σtella – Charmed
Σtella ist eine Musikerin aus Athen, die seit 2015 verträumte Popmusik veröffentlicht. Diese Woche hat sie ihr viertes Album angekündigt, was ihr erster Release auf Sub Pop Records sein wird. Wann genau und wie es heißen wird, ist noch unbekannt. Mit dem Song „Charmed“ gibt es aber schon einen ersten Vorgeschmack. Ein 2:38 langer Feel-Good-Sommer-Song, der mit sparsamer Instrumentierung und frickeliger E-Gitarre durchaus an die Lässigkeit von Khruangbin erinnert. Produziert wurde der Song zusammen mit Redinho von den Swet Shop Boys.
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