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Yoann Lemoine alias Woodkid.
Foto: Promo

Keine Angst vor Hits

Songs für den Waldspaziergang

Hält der neue Woodkid-Song, was das vorausgegangene Bohei verspochen hat? Other Lives sind für ihr neues Album in den Wald gezogen und Tom Misch & Yussef Dayes werfen ihre Talente kongenial zusammen. Außerdem: eine kleine finanzielle Entlastung von der Initiative Musik. All das und mehr in der neuen Folge von „Keine Angst vor Hits“.

Neue Alben

Other Lives – For Their Love

Other Lives kommen aus Oklahoma und haben 2009 ist erstes Album mit atmosphärischen, üppig arrangierten Songs zwischen Ennio Morricone und Indiefolk veröffentlicht. Für ihr viertes Album „For Their Love“ sind Frontmann Jesse Tabish und Ehefrau Kim in die Wälder Oregons gezogen, um dort in Ruhe an den Songs zu arbeiten. Gemeinsam mit den anderen Bandmitgliedern haben sie die dann in einem sehr demokratischen, gemeinschaftlichen Prozess ausgearbeitet. Die kraftvollen Stücke schwanken zwischen Melancholie und Euphorie, die dichten ausladenden Arrangements sind wie ein Ausflug in die Wälder des pazifischen Nordwestens.

https://www.youtube.com/watch?v=y1MXNOPqF8o

Hazel English – Wake UP!

Ebenfalls an der amerikanischen Westküste, allerdings einige hundert Meilen weiter südlich, nämlich in Los Angeles, wohnt Hazel English. Sie hat 2017 ihre erste EP mit LoFi-Schlafzimmer-Popsongs veröffentlicht. Für ihr Debütalbum durfte es etwas professioneller sein: „Wake UP!“ hat sie im Studio aufgenommen, mit Hilfe der Produzenten Justin Raisen und Ben H. Allen. Ihre von 60s-Psychedelia beeinflussten Power-Dreampop-Songs haben eine starke Vintage-Ästhetik. „Wake UP!“ hat English in einer Phase der intensiven Selbstfindung geschrieben, sie sagt sehr direkt, wie es ist und wie sie sich dabei fühlt. Das Album ist außerdem ein Aufruf zu mehr Präsenz im eigenen Leben.

Tom Misch & Yussef Dayes – What Kinda Music

Der Londoner Multiinstrumentalist Tom Misch kombiniert Hip-Hop Beats, Disco und Jazz. Yussef Dayes ist ein gefragter junger Drummer, der auch aus einem Jazzumfeld kommt, aber auch von 70er Funk und Grime beeinflusst ist. Die beiden kennen sich schon seit der Schule, aber erst 2018 haben sie beschlossen, gemeinsam Musik zu machen. Die kreativen Funken sind heftig geflogen und schnell hatten sie die Stücke für das Album „What Kinda Music“ zusammen. Die Kombi aus Mischs Händchen für Melodien und Dayes‘ technisch herausragendem, akzentuierten Schlagzeugspiel funktioniert wunderbar. Virtuosität und Gelassenheit, Erfahrung und Experimentierfreude kommen hier zusammen und diese Gegensätze ergänzen sich sehr gut.

Neu auf der Playlist

Woodkid – Goliath

Yoann Lemoine alias Woodkid ist einer der wenigen Musikvideoregisseure, die erfolgreich selbst Musik produzieren. Der Franzose ist ein Wanderer zwischen den Welten von Pop, Rap, Jazz und Neoklassik. Er hat mit Lykke Li und Mykki Blanco kollaboriert, zusammen mit dem Pianisten Nils Frahm einen Soundtrack-Score komponiert und mehrfach auf dem Montreux Jazz Festival gespielt. Bislang hat er allerdings erst ein echtes eigenes Album veröffentlicht. Nach zwei Jahren komplett ohne Veröffentlichung releast er nun “Goliath”. Es ist ein Track mit kolossal epischer Produktion, der nach dessen eigener Aussage Woodkids Faszination für Macht und Größe transportieren soll. Ähnlich kolossal ist leider auch das Bohei drumrum mit Countdown-Videos und einer großen youtube-Videopremiere am Freitag um 18 Uhr (MESZ):

Martin Kohlstedt – KSYCHA (ÄTNA Who Are You Rework)

Martin Kohlstedts Live-Auftritte haben manische Züge. Der Neoklassik-Pianist und -Komponist hat in den letzten Jahren immer wieder die Grenzen zwischen E- und U-Musik verschoben und die Elbphilharmonie genau so bespielt wie das Fusion Festival. 2018 und 2019 hat Kohlstedt mit dem dem Leipziger Gewandhauschor zusammengearbeitet. Am Ende stand das Album “Ströme”, das Kohlstedt wie schon oft zuvor in die Hände anderer Musikerinnen und Musiker gab, damit sie die Songs umarbeiten. Das Elektro-Duo ÄTNA aus Dresden hat in der “Recurrents” getauften Reihe aus dem Original KSYCHA einen erhaben-dramatischen Pop-Track gezaubert:

https://www.youtube.com/watch?v=rXVg0cr5g8g

James Blake – You’re Too Precious

Mit James Blake will jeder zusammenarbeiten. Seit seinem Debüt 2011 ist der Londoner Musiker quer durch alle Genre-Beete gepflügt. Angefangen hat er im UK-Dubsteb, wobei er den auch anfangs schon bis zur Unkenntlichkeit verfremdete. In den letzten Jahren hat sich Blake deutlich in Richtung Pop bewegt und mit diversen Ikonen wie Bon Iver, Beyoncé, Kendrick Lamar, RZA und Brian Eno produziert. Seine charakteristische Stimmlage und der intime, zerbrechliche Stil, der in Blakes’ Produktionen oft mitschwingt, wird auch in seinem neuesten Track deutlich. Auch wenn er mit “You’re Too Precious” weiter den Weg aus dem nebulösen Äther in Richtung Griffigkeit geht:

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