Play
Bild: Alex Lambert

Keine Angst vor Hits

Im Innern der Lavalampe

Ibibio Sound Machine mischen Afro-Funk mit Elektro-Dance-Beats, Soundtüftler Sam Evian liefert entspannten Psychpop und Metronomy sorgen für übertriebene Fröhlichkeit. Außerdem: Deutsch-Pop-Quartett für den guten Zweck. Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben

Sam Evian – Time to Melt

Zwei eigene Alben und eine EP hat der Musiker und Soundtüftler Sam Evian seit dem Start seiner Karriere 2016 veröffentlicht. Deutlich länger ist allerdings die Liste an Platten, die er produziert und bearbeitet hat. Viele namhafte Acts aus der US-Ameriikanischen Inide-, Folk-, und Dreampop Szene, wie etwa Big Thief, Cass McCombs, Cassandra Jenkins oder Widowspeak sind darunter. Während des Corona-Lockdowns hat Sam Evian dann aber wieder Zeit für seine eigene Musik gefunden und in seinem Studio in den Wäldern der Catskill Mountains sein neues Werk „Time to Melt“ aufgenommen. Das ist eine sehr entspannt klingende, lavalampenartige Psychpop-Platte geworden, mit starken Funk-Einflüssen und deutlichem Vintage-Einschlag. Vor allem merkt man den Songs an, dass Sam Evian hauptberuflich Produzent ist und als Soundnerd genau weiß, wie er Klänge bearbeiten und modulieren muss, um seine musikalische Vision zu verwirklichen.

Geese – Projector

Gerade erst mit der Schule fertig und schon auf Welttournee – das Quintett Geese gilt als eine der vielversprechendsten Post-Punk-Newcomer-Bands des Jahres. Dabei hatten die fünf Jungs aus New York eigentlich gedacht, dass nach der High School Schluss mit dem Projekt sei. Doch einige, im Keller des Schlagzeugers aufgenommene Demo-Songs erregten die Aufmerksamkeit der Labels PIAS und Partisan Records, bei denen Geese nun ihr Debütalbum „Projector“ veröffentlicht haben. Für ihre jungen Jahre – keines der Bandmitglieder ist älter als 19 – machen Geese erstaunlich ambitionierte Rock-Musik mit komplexen Songstrukturen und filigran verspielten Gitarren. Man hört deutliche Einflüsse von US-Amerikanischen Post-Punk Legenden wie den Talking Heads oder Television. Immer wieder eskalieren die Songs in technisch anspruchsvolle Prog-Rock-Passagen, allerdings verliert sich „Projector“ nie in übermäßigem Technik-Gefrickel, sondern bleibt stets songorientiert und vor allem äußerst energetisch.

The War on Drugs – I Don’t Live Here Anymore

The War on Drugs sind mittlerweile eine echte Institution des Indie Rocks. 2005 von Adam Granduciel und Kurt Vile gegründet hat die Band in ihrer Geschichte so einige Besetzungswechsel durchgemacht. Trotzdem haben The War on Drugs einen eigenen und sehr konsistenten Sound entwickelt, der ihnen mit ihrem letzten Album „A Deeper Understanding“ dann auch größeren kommerziellen Erfolg und sogar einen Grammy eingebracht hat. Nach dem Motto „Never change a winning team“ bleibt die Band ihrem Stil auch auf dem fünften Album „I Don’t Live Here Anymore“ treu. Keine großen Experimente also, dafür gibt es warmen und unprätentiösen Indierock, mit eingängigen hymnischen Refrains, die beinahe schon Stadionrock-Qualitäten haben.

Neu auf der Playlist

Metronomy – It’s Good To Be Back

Die britische Band Metronomy hat diese Woche ihr siebtes Album angekündigt. „Small World“ heißt die Platte, die am 18.02.22 via Because Musik erscheinen wird und von Sänger Joe Mount als ihr „erwachsenstes“ Werk bisher bezeichnet wurde. Passenderweise dreht sich thematisch alles um die alltäglichen Freuden, für die man mit zunehmendem Alter mehr Dankbarkeit empfindet. Aber auch die letzten zwei Pandemiejahre sollen eine Rolle spielen. Zur Ankündigung veröffentlicht die Band direkt die erste Single, die laut Mount der fröhlichste Song auf dem Album ist. „It’s good to be back“ ist ein tanzbarer Feel-Good-Disco-Popsong mit warmen Synthies und schönen Gesangharmonien. Etwas plakativ vielleicht, könnte man meinem. Vielleicht aber auch genau das Richtige nach zwei Jahren Pandemiepause.

Ibibio Sound Machine – Electricity

Afro-Funk trifft auf Dancefloor-Synth-Pop. So könnte man die Zusammenarbeit der britischen Bands Ibibio Sound Machine und Hot Chip beschreiben. Die Idee zu dieser Kollaboration hatte Ibibio-Frontfrau Eno Williams, die einen Sound entwickeln wollte, der irgendwo zwischen Afrobeat und Giorgio Moroder Synth-Vibes liegt. Herausgekommen ist die etwas eigenwillige Single „Electricity“, die aber ziemlich genau das ist, was man gesucht hat. Hektische elektronische Drum-Patterns treffen hier auf traditionelle ghanaische Instrumente wie die zweitseitige Korego Gitarre und entwickeln einen futuristischen Afrobeat-Sound, der die Stile beider Bands wunderbar zusammenfügt. Ob es bei dieser gemeinsamen Single bleibt, ist leider nicht bekannt.

GRETA – Nicht Allein

Die in Kopenhagen lebende deutsche Künstlerin GRETA hat diese Woche die dritte Single ihres kommenden Albums „Forever We’ll Be Dancing“ veröffentlich. „Nicht Allein“ ist dabei ihr erster Track auf Deutsch, dessen Songtext sie zusammen mit Judith Holofernes und Pola Roy von Wir Sind Helden in Berlin geschrieben hat. Laut GRETA handelt der Song von tiefer Liebe und Verbundenheit und der „Erkenntnis, wie wichtig es ist, sich mit sich selbst als Individuum zu verbinden und nicht nur als Partner in einer Beziehung“. Der Song spiegelt außerdem ihre Liebe zu 80er Synthies und Grooves wider, während sie gleichzeitig futuristische Klänge einfließen lässt, die sich nahtlos mit ihrem hellen und luftigen Gesang verbinden. Das Album „Forever We’ll Be Dancing“ erscheint am 04.02.22 via W.A.S. Entertainment

Unseren Musikpodcast „Keine Angst vor Hits“ könnt ihr hier hören und abonnieren. Und wer unserer gleichnamigen Spotify-Playlist folgt, bekommt noch mehr musikalischen Input.

Volles Programm, (aber) null Banner-Werbung

Seit 2009 arbeiten wir bei detektor.fm an der digitalen Zukunft des Radios in Deutschland. Mit unserem Podcast-Radio wollen wir dir authentische Geschichten und hochwertige Inhalte bieten. Du möchtest unsere Themen ohne Banner entdecken? Dann melde dich einmalig an — eingeloggt bekommst du keine Banner-Werbung mehr angezeigt. Danke!

detektor.fm unterstützen

Weg mit der Banner-Werbung?

Als kostenlos zugängliches, unabhängiges Podcast-Radio brauchen wir eure Unterstützung! Die einfachste Form ist eine Anmeldung mit euer Mailadresse auf unserer Webseite. Eingeloggt blenden wir für euch die Bannerwerbung aus. Ihr helft uns schon mit der Anmeldung, das Podcast-Radio detektor.fm weiterzuentwickeln und noch besser zu werden.

Unterstützt uns, in dem ihr euch anmeldet!

Ja, ich will!

Ihr entscheidet!

Keine Lust auf Werbung und Tracking? Dann loggt euch einmalig mit eurer Mailadresse ein. Dann bekommt ihr unsere Inhalte ohne Bannerwerbung.

Einloggen