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Bloc Party
Foto: Flore Diamant

Keine Angst vor Hits

Über Architektur singen

Bloc Party drehen auf dem neuen Song „Traps“ die Gitarrenverstärker auf elf, The KVB lassen sich von Le Corbusier inspirieren und Miles Kane fragt sich, ob es jemals genug ist. Außerdem: die Seenot-NGO Sea Punks. Das und mehr in unserem wöchentlichen Musik-Update Keine Angst vor Hits.

Neue Alben und EPs

Robert Görl & DAF – Nur noch einer

Die Deutsch Amerikanische Freundschaft oder kurz DAF war eine Band aus Düsseldorf, die zu den einflussreichsten deutschen Gruppen im Bereich der elektronischen Musik gezählt wird. 1978 wurde sie von Gabi Delgado und Robert Görl gegründet, zu ihren bekanntesten Songs zählen „Der Mussolini“, „Als wär’s das letzte mal“ und „Verschwende deine Jugend“. Delgado und Görl haben sich immer wieder gezofft und die Band aufgelöst, aber dann auch wieder neu zusammengefunden. Im März 2020 ist Delgado überraschend gestorben, als sie gerade drauf und dran waren, neue Songs aufzunehmen. Mit Hilfe der Produzentin Sylvie Marks hat Görl das Album „Nur noch einer“ trotzdem fertiggestellt. Basis für die neuen Songs waren Tapes aus den 80ern, die noch unveröffentlichte Sequenzen enthielten. Statt einen neuen Sänger ins Boot zu holen, hat Robert Görl Texte im Geiste Delgados geschrieben und aufgenommen. Das Ergebnis klingt nach DAF, wenn auch die Anrüchigkeit fehlt. Ein gelungener Abschiedsgruß.

The KVB – Unity

Seit zehn Jahren machen Multi-Instrumentalist Nicholas Wood und die Sängerin/Keyboarderin/Visual Artist Kat Day als The KVB gemeinsam Musik. Die ist ein Mix aus hallgetränktem Shoegaze und minimalistischer, elektronischer Produktion. Die ersten Schreibsessions für das neue Album „Unity“ fanden Anfang 2019 in Spanien statt, wo sie sich von verlassenen und halbfertig gebauten Luxusvillen inspirieren ließen. Die Songs beschäftigen sich mit der Idee des Ideal Living, der Le Corbusier-Wohnhaustyp namens Unité d’Habitation ist der Namensgeber. Musikalisch umgesetzt haben sie das mit pulsierenden Synthesizer-Arpeggios, strahlenden Gitarren, distanziertem Gesang und Dream-Pop-Klängen.

Albert Luxux – YinYin

Albert Luxus ist das Projekt von Sänger und Songwriter Matthias Albert und Drummer Andreas Kiwitt. 2009 haben sie sich zusammengefunden und 2010 kam das erste Album „All alarms off“. Damals haben sie eklektischen, gitarrenlastigen Indiepop mit englischen Texten gemacht, mit dem letzten Album „Diebe“ haben sie dann zu Deutsch gewechselt. Auf der neuen Platte „YinYin“ spielt ein Vintage-Synthesizer eine zentrale Rolle. Es geht u.a. um das Streben nach Glück, die Suche nach Sinn und große Egos. Das alles haben sie in detailreiche, sympatisch unprätentiöse Indiepop-Produktion gepackt, in denen der Vintage-Synthie immer wieder aufleuchtet, aber auch mal ein bisschen auf der elektrischen Gitarre gelärmt wird.

Neu auf der Playlist

Bloc Party – Traps

Gute Nachrichten für Indiefans der Nullerjahre: Bloc Party melden sich mit ihrer neuen Single „Traps“ zurück und sind damit wieder ganz nah dran am brachial-tanzbaren Sound, mit dem die Band 2005 ihren Durchbruch hatte. Vergessen sind die ruhigen Töne, die man noch auf der letzten Platte „Hymns“ angestimmt hat. „Traps“ ist ein nervenaufreibender, intensiver Song und ein lautes: Wir sind zurück! Verzerrte Gitarren, treibende Drums und die einnehmenden Vocals von Kele Okereke erinnern dabei an durchtanzte Indiedisco-Nächte, wie sie ja vielleicht auch irgendwann wieder kommen werden. Der Song kündigt außerdem ihr kommendes Album „Alpha Games“ an, das am 29.04. erscheinen wird.

Sofia Portanet – Real Face

‘It’s okay not to be okay’ – das ist das Thema der neuen Single “Real Face” von Sofia Portanet. Mit gewohnt starken Vocals singt sie von der Wichtigkeit, sich die eigenen Schwächen und Zweifel einzugestehen und diese nicht hinter einer Fassade aus guter Laune und Make-Up zu verstecken. Passenderweise ist „Real Face“ wohl auch der direkteste Song, den Sofia Portanet bisher veröffentlicht hat. Dabei verlässt sie zwar ihren bekannten Sound nicht komplett, wagt aber mehr Pop und eine klarere, weniger poetisch angelegte Ansprechhaltung. Das alles macht „Real Face“ zu einer empowernden Hymne mit Ohrwurmcharakter und zeigt einmal mehr, warum Sofia Portanet sich den VUT-Award „Beste Newcomerin“ absolut verdient hat.

Miles Kane – Nothing’s Ever Gonna Be Good Enough (feat. Corinne Bailey Rae)

Der britische Musiker Miles Kane veröffentlicht mit der neuen Single „Nothing’s Ever Gonna Be Good Enough“ den vierten Vorgeschmack seines kommenden Albums „Change The Show“. Der Song handelt vom Gefühl, alles in eine Beziehung zu stecken, aber nie dieselbe Energie zurückzubekommen. Zusammen mit Duett-Partnerin und zweifacher Grammy-Preisträgerin Corinne Baily Rae entfaltet sich dieser aber zu einem durchaus positiven Retro-Track, der das Gefühl der ersten Liebe aufleben lässt. Das Album „Change The Show” erscheint am 21.01.22.

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