Calexico – Splitter
„Es ist keine Ente, wir rocken bis zur Rockerrente.“ – über das Altwerden mit Musik können auch Calexico ein Lied singen, schließlich sind die auch schon seit geschlagenen 16 Jahren im Geschäft. Was ist es also, das einen antreibt, das Ding mit der Band durchzuziehen? Nachgefragt bei Schlagzeuger und Gründungsmitglied John Convertino:
Unsere Fans und Familien geben uns viel Motivation. Wir lieben Musik, auch wenn das Business durch das Internet schwierig geworden ist. Wir verlassen uns einfach auf das, was wir am besten können: Live spielen.
Gesagt, getan – und im Herbst verschlägt es Calexico für ein paar Konzerte auch nach Deutschland. Zu hören gibt’s dann nicht nur die alten Hits, sondern auch brandneue Songs von Studioalbum Nummer sechs. Algiers ist benannt nach einem Stadtteil von New Orleans, wo Calexico das Album aufgenommen haben. Im September kommt’s raus.
Dinosaur Jr. – Watch The Corners
Ein noch älteres Eisen im Biz ist Dinosaur Jr. Seit 1985 steht das Trio für schreddernde Gitarren, schepperndes Schlagzeug und brüchigen Gesang. Daran ändert sich auch auf dem zehnten Album der Bandgeschichte nichts, mit Ausnahme der Vorab-Single Watch The Corners. Seine ergraute Eminenz, Sänger J Mascis, erlaubt sich hier einen Dinosaur Jr.-untypischen Bruch und greift sogar zur Akustik-Gitarre, um kurz darauf wieder in gewohnter Manier draufloszupoltern, inklusive dem obligatorisch-sägenden Gitarrensolo. I Bet On Sky heißt das neue Album. Am 14. September kommt’s raus.
dEUS – The Soft Fall
Von der fertigen Aufnahme bis zur Veröffentlichung eines Albums ziehen nicht selten Monate, wenn nicht gar ein Jahr ins Land. Die Platte will nun mal ausführlich beworben werden, man will in den Monatsmagazinen stattfinden – Langfrist-Planung ist das Zauberwort. „Was für’n Quatsch“, hat sich die Band dEUS gedacht und bevor auch nur irgendein Plattenboss „Long-Term-Promotion“ sagen konnte, kamen die Belgier mit einem neuen Album um die Ecke. Unangekündigt. „Es ist verdammt nochmal 2012“, soll Frontmann Tom Barman gesagt haben und irgendwie hat er ja verdammt nochmal Recht – was soll die Warterei? The Soft Fall ist die erste Single aus besagtem Schnellschuss-Album. Das gibt’s seit Juni in den Läden und den Song ab jetzt in der detektor.fm-Playlist.
Miner – Hey Love
Justin Miner aus Los Angeles war mal Sänger einer Rock-Band. Seit neuerem fröhnt er aber seiner alten Liebe zu den leiseren Tönen.
Ich wollte schon immer eine Folk-Platte machen. Ich komme eigentlich aus der Rock-Ecke, aber mein erstes Instrument war eine Akustik-Gitarre. Auf dieser Platte wollte ich 60er/70er Songwriter mit aktuellen Indierock-Einflüssen verbinden.
Natürlich geht Miner damit durch eine Tür, die ihm Bands wie Mumford & Sons und Fleet Foxes freundlicherweise aufhalten. Doch mit seiner herzerwärmenden Whiskey-Romantik ist Miner einer der einprägsameren Folk-Barden. Hey Love heißt der Song und auch die EP, die Miner gerade per Crowdfunding finanziert hat. Fehlt nur noch ein Veröffentlichungstermin. Den Titelsong gibt’s vorab schon mal als freien Download.
The Raveonettes – She Owns The Streets
Nach dem schwermütigen Observations legen The Raveonettes mit einer etwas leichtfüßigeren Nummer nach: She Owns The Streets. Vorsicht ist geboten: Hat man den Refrain einmal im Kopf, besteht akute Gefahr, dass man den tagelang debil vor sich hin summt. Der Song handelt von einer Tänzerin, die nicht nur in dem dazugehörigen Video sondern auch im echten Leben in allerlei bunten Verkleidungen durch die Straßen Manhattans tanzt. Zu finden ist der Song auf dem neuen Raveonettes-Album Observator, auf das wir uns noch bis Anfang September gedulden müssen.