Verknallt in Tote
Ein Deadcrush ist jemand, der tot ist, in dem man aber trotzdem verknallt ist. So weit, so eigenartig. Und genauso eigenartig ist das neue Musikvideo zur gleichnamigen Single von alt-J. Denn dort treten die Deadcrushs der drei Bandmitglieder auf. Neben der englischen Königin Anne Boleyn (gestorben 1536) sind das die Dichterin Sylvia Plath und die Fotografin Lee Miller.
https://twitter.com/1LIVE/status/870688465993715713?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=http%3A%2F%2Fwww1.wdr.de%2Fradio%2F1live%2Fmusik%2Fneu-fuer-den-sektor%2Falt-j-deadcrush-100.html
Ballett im Bunker
Das Video ist eine Mischung aus Dystopie, modernem Ballett und Schattenspiel. Regie hat erneut der US-Amerikaner Alex Takacs aka Young Replicant geführt. Er hat für alt-J bereits das Video zu 3WW gedreht. Darüber hinaus hat er für Lorde, The XX und Bonobo gearbeitet.
Nach dem Video hat man kein gutes Gefühl. Und man hat nicht unbedingt Bock auf die Zukunft, die dort gezeigt wird. – Maurice Gajda, Musikvideo-Nerd
alt-J: altes Eisen?
Die Single „Deadcrush“ ist die vierte Auskopplung aus dem aktuellen Album „Relaxer“. alt-J sind 2012 mit dem Album „An Awesome Wave“ bekannt geworden. 2014 folgte „This Is All Yours“. Und während die ersten beiden Alben von Kritikern gefeiert wurden, hält sich die Begeisterung für „Relaxer“ eher in Grenzen. Und vielleicht ist es ja gut, dass „Relaxer“ nicht so ein Konsens-Album ist, wie seine beiden Vorgänger. Ein paar tolle Songs und einen Spitzensound hat es allemal. Für ihre Musikvideos erntet die Band jedoch immer viel Lob.
Was das besondere an dem Clip ist, darüber hat detektor.fm-Moderator Jakob Bauer mit Musikvideo-Fan Maurice Gajda gesprochen.
Redaktion: Adrian Breda