Das Musikvideo der Woche kommt von Keøma. Dem einen oder anderen dürfte das Künstlerduo bereits aus dem Vorentscheid zum Eurovison Song Contest bekannt sein. Die Wahlberlinerin Kat Frankie und der Kölner Chris Klopfer arbeiten seit 2011 zusammen.
Im Frühjahr dieses Jahres erschien ihr selbstbetiteltes Debutalbum. Hierauf versammelt das Duo zwölf ruhige, melancholische Popsongs. Unaufgeregte Gitarrenriffs und Synthiemelodien schwimmen auf elektronischen Beats dahin. Keøma klingt reduziert und sphärisch, ohne dass eine gewisse Spannung verloren geht.
Keøma – Mehr als Effekthascherei
Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Night Drive Pop“. Eher düster geht es auch in dem Musikvideo zu ihrem Song „Gone“ zu. Für die Produktion des Videos war Dirk Rauscher zuständig. Der Bildkünstler arbeitete bereits mit namhaften Künstlern wie Clueso und Dominik Eulberg zusammen. Für das Video zu „Gone“ hat er sich modernster Animationstechnik bedient.
Bild-Klang-Symbiose
Schwarzweißgraue, karge, sich verflüssigende Gebirgslandschaften wabern über den Bildschirm. Die Bilder ergänzen sich schön mit den schleppenden, melancholischen Synthiesounds von Keøma. Dann erhebt sich aus dem Gebirge eine junge Frau. Nackt, grau verputzt, mit leeren Augen. Ihr Körper befindet sich in permanenter Bewegung. Arme und Schultern nehmen die Struktur des sie umgebenden Gebirges an, lösen sich auf und erscheinen erneut.
Dazu singt Kat Frankie schwermütig „just turn your back and i’ll be gone“. Und ja, man bekommt tatsächlich das Gefühl, die Protagonistin könnte mit jeder weiteren Sekunde, die vergeht, vollständig verschwinden.
Erinnerungen an eine Bekanntschaft
Das Video entwickelt einen Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann. Unser Musikvideo-Junkie Maurice Gajda meint:
Das macht schon so ein bisschen süchtig!
Es drängen sich eine Vielzahl von Fragen und Interpretationen auf. Eine ist die der unerfüllbaren Liebe. Ist es das Ende einer Beziehung, das hier visuell und klanglich verarbeitet wird?
detektor.fm-Moderator Christian Eichler hat sich darüber mit Maurice Gajda unterhalten. Was ihn besonders begeistert hat, erklärt er im Interview.