Mystische Landschaften in „Terraform“
Ohne Zweifel haben die Filmemacher Sil und Jorik eine beeindruckende Kulisse für das Musikvideo zu „Terraform“ gewählt. Aus zerklüfteten Felsformationen wabert gelber Rauch, während Minenarbeiter mit einfachem Gerät Schwefel aus dem Fels schlagen.
Auch wenn die Bilder in „Terraform“ fesseln, machen sie auf wahre Missstände aufmerksam. Denn die Arbeit der Schwefelstecher an dem Ijen-Vulkan ist hart und birgt erhebliche Gesundheitsrisiken.
Auf Java – dort steht der Vulkan – ist die Arbeitslosigkeit hoch. Deswegen nehmen viele Männer die gefährliche Arbeit an dem Krater in Kauf, um ihre Familie zu ernähren. Sil und Jorik haben einen von ihnen begleitet: den Familienvater Bas.
Das hat so eine komische positive Melancholie, dass man durchaus ein paar Tränen vergießen kann. – Maurice Gajda
Novo Amor und Ed Tullett – „Heiress“
Das Musikvideo zu „Terraform“ ist nicht nur die Momentaufnahme aus dem Leben eines Schwefelstechers, sondern ruft auch zum Handeln auf. Ein Teil der Verkaufseinnahmen von „Terraform“ geht an die Organisation Ijen Assistance. Diese setzt sich für die Familien der Minenarbeiter ein.
Man kann das auch mit der ‚Charity Faust‘ machen […], aber das ist hier nicht der Fall. Man kriegt hier wirklich einen wunderschönen Film vorgesetzt. – Maurice Gajda
Zu hören ist der Song zum Video auf dem Album „Heiress“. Es ist das erste gemeinsame Album der Künstler, die eigentlich solo unterwegs sind. Der Waliser Novo Amor erinnert an Bon Iver oder die Fleet Foxes. Sein Partner Ed Tullett ist Produzent und Songwriter. Zusammen haben die Künstler mit „Heiress“ ein typisches Folk-Pop-Album herausgebracht, das von melancholischem Gesang und sinnlichen Klangräumen bestimmt wird.
Was Maurice Gajda an seinem Lieblingsvideo der Woche beeindruckt, darüber hat detektor.fm-Moderatorin Teresa Nehm mit ihm gesprochen.
Redaktion: Lara-Lena Gödde