Gehört Haiyti auf Platz 1?
Für Haiyti sind schon einige Genre-Schubladen geöffnet worden: Trap, Punk, Emo und Avantgarde zum Beispiel. Die sind auch oft zutreffend – teilweise zumindest. Vor allem aber liefert Haiyti mindestens ein Mal pro Jahr Straßenrap-Alben oder -Mixtapes ab, die lyrisch und klanglich wahnsinnig souverän wirken. Anfang Juli ist das vierte Album erschienen, „Sui Sui“ heißt es. Und das Pop-Feuilleton ist der Meinung, dass sie mit einem Track wie „La La Land“ durchaus an die Spitze der Charts gehören würde.
https://www.youtube.com/watch?v=am5cxiJ6_i4
Da hätte sie wahrscheinlich auch nichts dagegen. Allerdings scheint dabei ihr Facettenreichtum auch ein bisschen im Weg zu stehen, sagt sie:
Der große Kritikpunkt bei mir ist, dass ich zu viele Facetten habe. Aber die Leute, damit meine ich die Masse, die können das nicht alles so filtern. Die brauchen ja die Schublade. Ohne Schublade bist du halt Untergrund. Oder ein Freak. – Haiyti über ihre Chart-Kompatibilität
Der Exzess ist vorbei
Tatsächlich ist „Sui Sui“ weniger rough als vorherige Alben, sagt sie selbst. Andererseits wirkt der Titel wie eine Verniedlichung des sehr düsteren Themas „Suicide“. Bei vielen Tracks schimmert zudem die Leere nach dem Party- und Drogen-Exzess durch.
Wie passen bedrückende Atmosphäre und massenkompatibler Sound zusammen? Würde Haiyti auch Klicks kaufen, um erfolgreicher zu werden? Und woran misst sie überhaupt Erfolg? Diese Fragen beantwortet die Rapperin im Interview mit detektor.fm-Moderator Christian Erll in dieser Musikzimmer-Bonusfolge.