Ihr habt uns eure Songs geschickt, wir haben uns alle angehört und fünf Favoriten ausgesucht, die wir in der aktuellen Folge des Musikzimmers vorstellen.
Die Songs unterliegen nun dem Votum aller Musikzimmer-Gäste. Je mehr Sterne, desto besser die Band. Zum Ende des Monats küren wir die Band mit der besten Bewertung zur Band des Monats – in der neuen Ausgabe vom Musikzimmer, am 17. Juni um 19.00 Uhr im Wortstream von detektor.fm.
Ihr macht Musik und wollt eure Songs im Radio hören? Schickt uns eure Perlen, entweder via Soundcloud oder per Mail an musikzimmer@detektor.fm
Jetzt bitte mal die Augen schließen, zuhören und ganz kurz überlegen, wo diese Musik herkommt. Na? Wenn die erste Assoziation: einsame Wiese, Schafherde und Irland war, ist das zwar nicht ganz richtig, aber auch nicht ganz falsch. Denn Julia Toaspern ist zwar Potsdamerin, pflegt allerdings eine große Liebe zu schottischer und irischer Musik.
Als Straßenmusikerin hat sie in Dublin, London, New York und Berlin gespielt, zu hause fühlt sie sich aber in den schottischen Highlands, wo sie neben dem Musizieren Schafe hütet und Ziegen melkt. Auf ihrer aktuellen EP „Hills & Highlands“ spielt sie sowohl Fiddel, also auch Banjo und Gitarre.
Ob sich das gute Karma dieser Band an die eigenen Mitglieder oder an die Hörern richtet, ist nicht ganz klar. Sicher ist jedoch, dass in der Musik selbst schon eine Menge gute Energie steckt. Krma Music sind zu siebt und kommen aus München und Augsburg.
Ihre Stücke könnten wohl auch gut auf dem Hamburger Label Audiolith erscheinen, schließlich erinnern sie an Bands wie Frittenbude und Saalschutz. Das ist Hip Hop mit Elektrosamples und hochironischen Texten. Amüsiert wird sich über alles, was die Generation zwischen 20 und 35 heute beschäftigt: Studium, fester Job und Karriere.
Die Musik von Tilman Benning alias Tiger Youth ist nicht unbedingt der Soundtrack zum guten Leben. Benning ächzt und flucht zu seiner Akustikgitarre und genau das unterscheidet ihn vom großen Heer der Singer-/Songwriter.
Seine Platten heißen „Schlechte Laune“, „Alles geht kaputt“ und „Leere Gläser“ und trotzdem lässt einen die Musik von Tiger Youth nicht vollkommen deprimiert zurück. Denn Tiger Youth singt mit so viel Leidenschaft und Ehrlichkeit vom Leben, dass man sich darin oft wiederfindet: genervt, im Auto der Mitfahrgelegenheit, im Kater nach einer durchzechten Nacht oder in dem Bedürfnis, seinen Lebensplan nicht ständig rechtfertigen zu müssen.
Wer schon mal in Berlin mit der U- oder S-Bahn unterwegs war, hat diesen jungen Mann bestimmt schon einmal gehört: Seph And The Streets.
U-Bahnmusiker gibt es viele in Berlin und sobald die Tür aufgeht und der nächste Musikant die Bahn betritt, wandern die Mitfahrer-Augen genervt zu Boden. Seph and the Streets holt sich die Aufmerksamkeit allerdings ziemlich schnell zurück: Akustik-Gitarre, weiche Stimme und Texte über die Straße. Das ist mal ganz selbstironisch und leichtfüßig, mal bedrückend und grau, aber immer so klug, dass man traurig ist, wenn Seph an der nächsten Haltestelle aussteigt.
Eine verwaschene Gitarre, dazu straighter Beat und die leicht näselnde Stimme von Sänger Sönke Arlt – das sind Pau aus Hamburg.
Seit zwei Jahren spielen die vier Musiker zusammen, vor Kurzem ist ihre erste EP „Paupulism“ erschienen. Die Single „ Another Crown“ läuft stoisch vor sich hin. Fast schon trocken und kühl wirkt das Zusammenspiel von Bass und Schlagzeug. Gäbe es dazu ein Musikvideo, wäre es wahrscheinlich schwarz-weiß und wir würden dem Hauptdarsteller durch volle Großstadtstraßen folgen.