Testosteron auf und vor der Bühne
Rock und Punk sind Ende der 1980er und Anfang der 90er vor allem eins: weiß und männlich. Bands wie Nirvana sind total angesagt, aber für Frauen scheint kein Platz zu sein. Weder vor noch auf der Bühne. Bei Shows werden sie von Testosteron gesteuerten Männern, teilweise gewaltvoll, aus dem Moshpit gedrängt. Es kommt zu sexistischen Beleidigungen und Übergriffen.
Auch all-female Bands wird es schwer gemacht, sich durchzusetzen. Bikini Kill sind aber eine der ersten Bands, die es trotzdem schafft, sich einen Namen zu machen. Frontfrau Kathleen Hanna macht auf ihren Konzerten klare Ansagen gegen diskriminierendes Verhalten.
Wut im Bauch
Für viele ist Kathleen Hanna damals die erste Frau, die sie wütend in ein Mikro schreien sehen. Sie singt über Sex, Gewalt, das Patriarchat und Feminismus und hat dabei mindestens genauso viel Energie, wie ihre männlichen Kollegen.
Ihre Heimatstadt Olympia im US-Bundesstaat Washington ist damals Startpunkt vieler Punk- und Rockbands. Neben Nirvana finden dort eben auch einige weibliche Musikerinnen zusammen und gründen Bands. Sleater-Kinney und Bratmobile, um nur mal ein paar von ihnen zu nennen.
Riot Grrrls Worldwide
Die Riot Grrrl-Bewegung wird durch Bikini Kill zu einer Lebensphilosophie für viele junge Musikerinnen auf der ganzen Welt. Sie haben keine Lust mehr auf Genderklischees und Männer, die ihnen den Weg versperren.
Das Debütalbum der Band „Pussy Whipped“ ist also nur der Beginn einer offeneren und diverseren Musiklandschaft. Mehr über die Anfänge von Bikini Kill und den Riot Grrrls hört in dieser Folge.
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