Der Hype um Sex Positivity und Empowerment liegt 2008 noch in weiter Ferne, ist aber bei den Konzerten von Bonaparte schon damals allgegenwärtig. Im Popfilter erinnert sich Maurice Summen vom Label Staatsakt an die Anfänge der Band und einen der ersten großen Myspace-Hits.
Das Berliner Label Staatsakt zählt seit zwanzig Jahren zu einem der aufregendsten Independent Labels in Deutschland. Pünktlich zum 20-jährigen Jubiläum übernimmt Labelgründer Maurice Summen diese Woche den „Popfilter“ und führt an sieben Tagen mit sieben Songs durch die staatsakt-Geschichte. Alle Folgen des Podcasts findet ihr hier.
Maurice Summen lernt den Musiker Tobias Jundt Ende der 2000er über dessen Booking-Agenten Jens Oberthür kennen, mit dem er sich zu der Zeit eine Bürogemeinschaft teilt. Oberthür rät Jundt damals, er solle doch mal nebenan klopfen und fragen, ob Summen ihn und seine Band Bonaparte bei Staatsakt unter Vertrag nehmen könne. Es ist der Beginn einer Geschichte, die schon kurze Zeit später im bis heute erfolgreichsten Staatsakt-Album gipfelt.
Das Album „Too Much“ und der gleichnamige Song werden zu Gassenhauern, die im Radio hoch- und runterlaufen und die vor allem bei den exzessiven Konzerten von Bonaparte für ekstatische Zustände sorgen.
Sexuell-positive Bühnen-Performances und Pornografie aus einer feministischen Perspektive – das ist bei Bonaparte damals alles schon da, wohlgemerkt in einer Zeit vor Instagram und Co.
Das Live-Geschäft verlagert sich für die Band dann relativ schnell in große Venues und über Ländergrenzen hinweg. Bonaparte spielen in Frankreich, Skandinavien, Neuseeland. Die Berliner Zeitung schreibt sinngemäß: „Schuld an der Gentrifizierung in Berlin sind easyJet und Bonaparte“.
Was außerdem an dem Sound und dem Songwriting von „Too Much“ so besonders ist, darüber spricht Maurice Summen in dieser Popfilter-Folge. Ihr könnt den Podcast hier hören und abonnieren.
Folge 1: Die Türen – Öde an die Freude
Folge 3: Christiane Rösinger – Eigentumswohnung
Folge 4: Isolation Berlin – Alles grau
Folge 5: International Music – Farbiges Licht
Folge 6: Nichtseattle – Die Idee
Folge 7: Rolf Blumig – Sicherheit