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“Raop” statt Gangsta-Rap – das Debütalbum von Cro

Es geht ein Ruck durch den deutschen Hip-Hop. Vorbei ist die Zeit der bösen Jungs und der provokanten Texte. Jetzt kommt die gutbürgerliche Gute-Laune-Welle, angeführt von Carlo Waibel aus Stuttgart, besser bekannt als Cro – der Rapper mit der Pandamaske. Nachdem er mit seinem Song „Easy“ und dem darauffolgenden Mixtape schon für Furore sorgte, erscheint heute sein erstes reguläres Album: „Raop“.

Raop statt Gangstarap – das Debütalbum von Cro 04:10

Autorin: Juliane Streich

Eine Kooperation mit Kreuzer Online, dem Monatsmagazin für Kultur und Pop, Lifestyle und Stadtgeschehen.

Kreuzer


Zu dem Zeitpunkt, an dem dieser Beitrag gesprochen wird, haben sich genau 22.067.541 Menschen den Song Easy von Cro auf Youtube angehört. Grund genug, ihn als neuen Star am verdunkelten Hip-Hop-Himmel zu feiern.

Es kommen ständig Menschen zu mir und sagen: „Hier verändert sich gerade etwas Großes! Das ganze Ding dreht sich.“ Ich glaube, hier geht es um Angebot und Nachfrage. Die ganze Zeit gab es dieses Gangstarap-Ding. Das fanden immer mehr Leute cool und immer mehr kamen dazu. Irgendwann war das Angebot größer als die Nachfrage. Dann wurde es uninteressant. Ich glaube, jetzt kommt etwas Neues und da stürzen sich auch wieder alle drauf, bis es wieder zu viel wird. Und dann kommt wieder was anderes.

Und schon klatschen wieder alle in die Hände. Der nette Junge mit der niedlichen Pandamaske klaut den bösen Jungs mit der Aggro-Maske die King-Krone vom Kopf.

Der Panda passt halt. Eine böse Maske würde gar keinen Sinn machen. Das würde ja nicht zu der Musik passen. Ich mach ja nur Sonnenschein- und Gute-Laune-Musik. Warum dann eine böse Maske? Deshalb den süßen, lieben Panda.

Das Gute hat gesiegt. Gangstarap ist tot, hier kommt der Rappop, dank Cro nun auch Ra-op genannt.


Das Album ist eine Mischung aus Rap und Pop, deswegen Raop. Es klingt poppig, hat Melodien, die ins Ohr gehen und trotzdem ist da noch Rap drin. Dafür brauchten wir einen Namen und kamen ziemlich schnell auf Raop. Ein neues Kunstwort. Kann man lieben, kann man hassen, kann man sich drüber streiten – passt.

Eine Mischung aus Rap und Pop – mit Liebeskummerlyrics und ohne viel Gedisse. Und so schön zum Tanzen, wie er sich da durch die Hits von früher bis jetzt sampelt.

In „Einmal um die Welt“ habe ich ein Sample von den Kilians verwendet. Die waren sofort down damit und wollten mit mir live auftreten. Das find ich geil, das feier ich. Bobby Hebb ist ja glaube ich tot. Der weiß nicht Bescheid, aber seine Angehörigen. Eigentlich wissen alle Bescheid, bei denen ich mich bediene. Ob die es feiern oder nicht, ist dann die Frage. Die meisten finden es aber cool.

Sunny, Iggy Pop, Bloc Party. Und ja, das Debüt des 20-jährigen Schwaben ist nett, nett anzusehen und nett mitzusingen. Nur neu ist das alles nicht. Und auch nicht aufregend. Macht doch in den letzten Jahren kaum noch ein halbwegs erfolgreicher deutscher Hiphopper noch auf Gangstarap. Selbst Sido hat die Maske längst abgesetzt und singt Rio-Reiser-Songs. Aber wieso nun gerade Cro die 20-Millionen-Youtube-Grenze knackt, weiß kein Mensch. Aber bitte. Tut ja keinem weh.

Ich bin verblüffenderweise echt krass entspannt. Ich spür keinen Druck und hab keine Ängste. Es ist entspannend und macht Spaß. Wer weiß, vielleicht kommt das noch, aber bis jetzt ist es echt geil und jeder Tag macht Spaß.

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